Donnerstag, 15. März 2018

Die Basis einer zeitgemäßen Gottesvorstellung

Die Bibel ist ein Geschenk. Und wie bei allen Geschenken, ist das Wesentliche, das worauf es ankommt, gut verpackt. Es ist also notwendig, die Verpackung und das schmückende Beiwerk vom Geschenk zu trennen, damit das Wesentliche sichtbar wird. Erst dann verstehen wir die wahre Botschaft der Bibel.
Der schweizerische Forscher und Buchautor Erich von Däniken hat bereits in den 1970er Jahren erkannt, dass die Bibel Botschaften von Lebewesen aus einer andere Welt enthält, die aus den Weiten des Alls auf die Erde gekommen sind, um intelligentes Leben zu schaffen oder zu verbessern. In zahlreichen alten Mythologien der verschiedensten Völker rund um den Globus ist die Rede von Göttern, die vom Himmel kamen, die Menschen schufen, sie in Kunst und Wissenschaft unterrichteten und nach getaner Arbeit wieder in den Himmel zurück verschwanden. Oft hatten sie Kinder mit Menschenfrauen, die sie nach gründlicher Unterweisung als Statthalter auf der Erde zurückließen. Gelegentlich kam es auch vor, dass die Götter aus dem Himmel Streit untereinander hatten. Dann bekämpften sie sich mit fliegenden Häusern oder Wagen, indem sie Blitze aufeinander schleuderten. Inzwischen hat sich der neu entstandene Bereich der Paläo-SETI-Forschung (=Suche nach Spuren außerirdischen Lebens in der irdischen Frühgeschichte) dieser Thematik angenommen.
Es würde zu weit führen alle überlieferten Berichte aus allen Teilen der Welt zu behandeln. Deshalb betrachten wir hier nur das Alte Testament der Bibel. Wenn aber schon das Alte Testament voll von Botschaften von Außerirdischen ist, die in grauer Vorzeit auf der Erde das Leben schufen, was bleibt dann noch vom menschlichen Glauben an Gott übrig? Wenn der oft zornige, aber sonst recht gütige Schöpfergott aus der Bibel wirklich ein Außerirdischer war, der halt über eine ausgereifte Technik verfügte die den damaligen Menschen unverständlich war, was bleibt dann noch, woran heutige Christen glauben können? Und wer war dann Jesus, der Stifter des modernen Christentums? War er vielleicht nur ein erfolgreicher „Trittbrettfahrer“ in späterer Zeit?
Eine neue Gottesvorstellung muss her! Es reicht nicht aus einfach nur die Religion zu wechseln, denn andere Überlieferungen sind ja ebenso von „Götterbotschaften“ durchsetzt. Unser Verständnis von Gott benötigt folglich einen völlig anderen Ansatz.
Anaximander (611-546 v. Chr.) fragte nach dem Anfang, dem Urstoff, dem Urgrund. Er nannte ihn Apeiron; „etwas Grenzenloses und Unbestimmtes“. Damit war er der erste griechische Philosoph, der die Weltursache nicht in einem personalisierten Gott vermutete.
Eine andere Möglichkeit eröffnet die altgriechische Philosophie mit der Idee vom ersten Weltenbeweger. Die griechischen Philosophen erklärten das ihren Schülern, indem sie einen Stock nahmen und damit einen Stein verschoben. Die Hand bewegte den Stock, der Stock bewegte den Stein, der Stein bewegte ein Sandkorn usw. Bei Aristoteles finden wir die Idee des „Unbewegten Bewegers“. Darunter ist nicht der personifizierte Schöpfergott zu verstehen, wie ihn unter anderem die Christen kennen, sondern eher ein geistig-göttlicher Urgrund, der in ewig sich selbst denkendem Denken besteht. Unbewegt ist er deshalb, weil er als der ursprüngliche Weltenbeweger über der Weltenbewegung steht. Er selbst hat keinen Anfang und kein Ende. Im Mittelalter und der Neuzeit waren es vor allem Thomas von Aquin und Immanuel Kant, die sich mit dem Problem der Gottesbeweise auseinander setzten.
Die Anhänger der Urknall- und Evolutionstheorie werden nun einwenden, dass die Welt durch eine Explosion zusammengeballter Materie entstanden sei. Das wirft zunächst die Frage auf, wo die Materie denn her kam, die sich einfach so irgendwo im Universum sammelte. Das nächste Problem zeigt sich in der Entstehung irdischen Lebens. Die Evolutionstheorie kann nicht erklären, wie Blumen bestäubt wurden, bevor es die Bienen oder andere Insekten gab. Der Wind alleine schafft es bekanntlich nicht. Und wovon haben sich die Bienen ernährt, bevor es honigspendende Pflanzen gab? Anders formuliert: Wer war zuerst da, die Henne oder das Ei? Ein anderes Beispiel: Es gibt Tiere deren Organe so perfekt an den Lebensraum angepasst sind, dass man sich eine Entwicklung dahin nicht vorstellen kann. Weibliche Wale, zum Beispiel, haben eine perfekt an die Technik des Unterwassersäugens angepasste Zitze, die es dem Waljungen ermöglicht unter der Wasseroberfläche zu trinken, ohne dabei Wasser miteinzusaugen. Wie soll sich ein solches Organ mittels Evolution entwickelt haben? Entweder war es da wie es ist, oder eben nicht. Die Evolutionstheorie liefert dafür keine Erklärung.
Überhaupt kann man sagen, dass an die Urknall- und Evolutionstheorie zu glauben nichts anderes heißt, als von der Explosion einer Druckerei das Zustandekommen eines Lexikons zu erwarten. Und letztendlich gibt es keinen endgültigen Beweis für die Richtigkeit der Urknall- und Evolutionstheorie. Es sind eben nur Theorien, entwickelt von Wissenschaftlern, die in einem Labor ein paar Flüssigkeiten vermischt und dabei eine Wirkung beobachtet haben. Für die Anhänger des Kreationismus gibt es folglich keinen Grund ihren Standpunkt aufzugeben. Damit stellt sich dann aber die Frage nach dem ersten Weltenbeweger, also nach Gott.

Im Grenzbereich Mensch - Gott

Die neuzeitliche Einschätzung von Gottesbeweisen beruht weitgehend auf Immanuel Kants Kritik der reinen Vernunft und be-schränkt mögliche Erkenntnisse über Sachverhalte auf den Bereich des sinnlich Wahrnehmbaren. Ein allgemein anerkannter schlüssiger Beweis für die Existenz Gottes konnte somit bisher weder für die Existenz noch für die Nicht-Existenz Gottes erbracht werden. Wir Menschen haben demnach zwar bestenfalls die Möglichkeit in den Grenzbereich des Beziehungsverhältnisses zwischen Gott und Welt vorzustoßen. Dies sollte jedoch ausreichen, um auf die Existenz des Weltenbewegers zwingend schließen zu können. Wir dürfen halt keinen empirischen Beweis erwarten, sondern müssen uns aufgrund unserer eigenen Endlichkeit mit den deutlichen Hinweisen begnügen. Wenn wir dies akzeptieren und unsere eigene Beschränkung anerkennen, dann wird es uns leichter fallen auch die Grenze zwischen Wissenschaft und Glauben zu überschreiten. Damit überwinden wir unsere Endlichkeit und gelangen zu einem Glauben, der im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen, seine Wurzeln nicht in einer mystischen Offenbarung hat. Ähnlich dem Deismus, handelt es sich um einen Glauben an den Weltenbeweger aus Vernunftgründen.
Neben der Frage nach seiner Existenz gibt es weitere Fragestellungen, die das Wesen des Weltenbewegers betreffen: Hat der Weltenbeweger Einfluss auf das heutige Geschehen oder hat er der Welt nur einen einmaligen Anstoß gegeben? Das hängt vom Nachhall des Anstoßes ab. War er stark genug, um die Welt für immer zu bewegen? Dann wäre unser Schicksal vorherbestimmt und wir hätten keinen freien Willen. Hat der Kaufmann in Seenot eine freie Entscheidung getroffen, wenn er seine Ware über Bord wirft, damit sein Schiff nicht untergeht? Offenbar nicht, also ist es wahrscheinlicher anzunehmen, dass der Nachhall der ersten Weltenbewegung die Welt bis heute in Gang hält. Denn der Weltenbeweger ist unendlich und kennt keine Zeit.

Die Gottesbeweise

Für einen durch seine Endlichkeit begrenzten Menschen wird es wohl nie möglich sein die Existenz Gottes zu erfassen, geschweige denn endgültig und unwiderlegbar zu beweisen. Dennoch gibt es eine ganze Reihe von Argumenten, die den Gottesleugnern das Leben schwer machen.
Bereits in der Antike wurden zahlreiche Versuche unternommen die Existenz Gottes zu belegen. Aristoteles postulierte eine erste Ursache, die selbst unverursacht sei, und nannte sie „das erste unbewegte Bewegende“ oder den „unbewegten Beweger“. Aristoteles argumentiert für einen göttlichen Beweger, indem er feststellt, dass, wenn alle Substanzen vergänglich wären, alles vergänglich sein müsste, die Zeit und die Veränderung selbst jedoch notwendig unvergänglich sind (Phys. VIII 1, 251a8-252b6; Met. XII 6, 1071b6-10), wie im Internet-Lexikon Wikipedia nachzulesen ist. Aristoteles’ zufolge ist die einzige Veränderung, die ewig existieren kann, die Kreisbewegung (Phys. VIII 8–10; Met. XII 6,1071b11). So bewegt der unbewegte Beweger „wie ein Geliebtes“, nämlich als Ziel (Met. XII 7, 1072b3), denn das Begehrte, das Gedachte und insbesondere das Geliebte kann bewegen, ohne bewegt zu sein (Met. XII 7, 1072a26). Da er immaterielle Vernunft (nous) ist und seine Tätigkeit im Denken des besten Gegenstandes besteht, denkt er sich selbst: Das „Denken des Denkens“ (noêsis noêseôs) (Met. XII 9, 1074b34f.). Da nur Lebendiges denken kann, muss er zudem lebendig sein. Den unbewegten Beweger identifiziert Aristoteles mit Gott (Met. XII 7, 1072b23ff.).
Anaximander sah die Frage nach dem Wesen des Ursprungs allen Seins und der Arché (αρχή), dem Urstoff aus dem das Sein entstanden ist, als das grundlegende Problem. Über ihn ist bei Wikipedia nachzulesen: Ursprung oder Anfang und Element sei das Unbeschränkte, das Unbegrenzte; er bestimmte es nicht als Luft oder Wasser oder etwas Ähnliches, sondern als eine gewisse Natur. Diese sei immerwährend und bereit, alle Dinge zu lenken. Das Ápeiron (άπειρον, „das Unendliche“) ist für Anaximander das Allumfassende und schließt alles in sich ein. Er bezeichnete es als das Prinzip der seienden Dinge, und aus diesem seien die Welten und die darin befindliche Ordnung entstanden. Denn aus diesem entstehe alles und zu diesem vergehe alles, weshalb auch unbeschränkt viele Welten produziert würden und wieder vergingen zu jenem, aus dem sie entstünden. Er sprach von Zeit, weil das Entstehen, Dasein und Vergehen genau abgegrenzt seien. Er wies also das Unbeschränkte sowohl als Ursprung wie auch als Element der seienden Dinge aus. Die Bewegung sei ewig, und eben deshalb entstünden bei dieser Bewegung die Welten. Entstehen und Vergehen würden nur dann nicht nachlassen, wenn dasjenige, von dem das Entstehende abgetrennt wird, unbeschränkt sei. Der einzig erhaltene Satz des Anaximanders lautet (gemäß Hermann Diels & Walther Kranz, Hrsg. und Übers.: Die Fragmente der Vorsokratiker. Griechisch und deutsch, Bd. 1. Berlin 1922, 4. Auflage):
 
„Anfang und Ursprung der seienden Dinge ist das Ápeiron [das Unbegrenzte]. Woraus aber das Werden ist den seienden Dingen, in das hinein geschieht auch ihr Vergehen nach der Schuldigkeit; denn sie zahlen einander gerechte Strafe und Buße für ihre Ungerechtigkeit nach der Zeit Anordnung.“
 
Dieser Denkspruch gilt als der „erste Satz“ der Philosophie. Der gesamte Satz scheint sich auf die Notwendigkeit des Entstehens (des Werdens) und des Vergehens (des Verfalls) zu beziehen. Er muss sich auf die ununterbrochene Veränderung von einander entgegengestellten Formen oder Kräften beziehen, der Grundgedanke muss also hier der Gedanke vom beständigen Austausch zwischen entgegengesetzten Substanzen sein. In der ganzen Naturwelt sind Bewegung und Veränderung eine Tatsache. Diese fasst Anaximander als Notwendigkeit auf, der alles Seiende unterliege. Was im Kosmos existiere, sei dem Wechsel und der Veränderung unterworfen; das eine nehme den Platz des anderen ein, dem Leben folge der Tod und umgekehrt. (Wikipedia)
Die führende Geistesgröße des Mittelalters, die sich den Gottesbeweisen verschrieben hat, war der Scholastiker Thomas von Aquin (1225-1274). Grundlage der Theologie war für ihn die Philosophie. Seine fünf Gottesbeweise – „via quinque“ - sind auch heute noch gültig. Im einzelnen handelt es sich um folgende Punkte:
Der Bewegungsbeweis beruht auf der Beobachtung, dass es überall in der Welt Bewegung gibt. Bewegung entsteht aber nur, wenn es auch etwas Bewegendes gibt, also einen Beweger. Weil aber die Reihe der Beweger nicht ins Unendliche zurückreichen kann, ohne dass es irgendwann einen Anfang der Bewegung gegeben hätte, muss es einen ersten Beweger geben. Denn nichts kann zugleich Ursache seiner eigenen Wirkung sein. Dieser Beweger – selbst unbewegt – wäre dann Gott.
Der Kausalitätsbeweis geht davon aus, dass jede Wirkung eine Ursache hat. Nichts kann jedoch die Ursache seiner selbst sein, weil es sich dann ja selbst vorausgehen müsste. Ebensowenig kann die Reihe der Ursachen ins Unendliche gehen. Folglich muss es eine erste, selbst verursachte Ursache geben, und zwar Gott.
Der Kontingenzbeweis beruht darauf, dass es Dinge gibt, die notwendig sind, entweder aus sich selbst heraus oder durch ein anderes Ding, während es in der Immanenz nichts gibt, was sich selbst erschaffen kann, sondern seine Existenz einem anderen Wesen verdankt. Außerdem ist das Immanente entbehrlich, d.h. es existiert nicht notwendig, sondern eher zufällig oder kontingent, im Gegensatz zum Notwendigen. Aber auch hier kann die Reihe der notwendigen Dinge nicht ins Unendliche gehen, sondern es muss ein erstes Notwendiges geben, nämlich Gott.
Der Stufenbeweis geht davon aus, dass es überall in der Welt das Gute in verschiedenen Vollkommenheitsgraden gibt. Wenn man den Rückgriff auf eine unendliche Reihe immanenter Wirkursachen ausschließt, muss die oberste Stufe der Güte und Vollkommenheit ein Wesen sein, das sein Gut- und Vollendetsein niemand anderem verdankt, sondern diese Eigenschaften in unendlichem Maße in sich selber trägt. Das wäre dann Gott.
Im Finalitätsbeweis ist der ganze Kosmos geordnet, zweckmäßig konstruiert und zielgerichtet. Vernunftlose Dinge bedürfen, um ihr Ziel zu erreichen, eines Erkennenden, der das Ziel setzt (z.B. bedarf der Pfeil des Schützen). Die zielgerichtete Einrichtung der Welt bedarf daher Gottes als des obersten Lenkers, der die Zwecke setzt und damit die Welt bewegt.
Der ontologische Gottesbeweis des Anselm von Canterbury (1033-1109) besagt im Wesentlichen, dass es nichts größeres gibt was gedacht werden könne („quo nihil maius cogitari potest“), wobei ein Wesen das nur gedacht würde nicht die Größe eines Wesens erreicht, das in der Wirklichkeit existiert. Schon Thomas von Aquin hat diesen Ansatz kritisiert, indem er sagt, dass Gott größer ist als alles was gedacht werden kann. Wenn auch der ontologische Gottesbeweis unter Fachleuten umstritten ist, stellt er einen wichtigen Meilenstein dar. Der neuzeitliche Denker René Descartes (1596-1650), dessen Thesen gemeinhin dem Bereich der ontologischen Gottesbeweise zugeordnet werden, hat mit seiner Erkenntnis „cogito ergo sum“ („ich denke, also bin ich“) und der daraus folgenden Erkenntnis, dass ihn, wenn er existiert, jemand geschaffen haben muss, ein weiteres wichtiges Indiz auf dem Weg zur Erkenntnis des Weltenbewegers geliefert.
Im Jahre 1440 formulierte ein anderer großer Denker des Mittelalters, Nikolaus von Kues, in seiner Studie „Die wissende Unwissenheit“ („De docta ignorantia“) ein Theorem, das als Schlüsselaussage seiner Gotteslehre gilt - die „coincidentia oppositorum“, den Zusammenfall der Gegensätze in Gott:
 
,,Das in Absolutheit Größte ist ganz Wirklichkeit, da es alles ist, was es sein kann. Da es eben alles ist, was es sein kann, kann es nicht größer und, aus demselben Grund, auch nicht kleiner werden. Das Kleinste aber ist jenes, über das hinaus nichts kleiner sein kann und da das Größte von derselben Art ist, ist es klar, daß das Kleinste mit dem Größten koinzidiert." (Nikolaus von Kues, Philosophisch-Theologische Schriften, Wien 1964, S. 205)
 
Der katholische Theologe und Philosoph Robert Spaemann nennt den Glauben an Gott das „unsterbliche Gerücht“. Mit seiner Argumentation zur Gottesfrage schließt Spaemann an Nietzsche an, der einmal schrieb: „Ich fürchte, wir werden Gott nicht los, weil wir noch an die Grammatik glauben“. Indem wir Strukturen (wie z. B. der Grammatik) folgen, die einen übergreifenden Sinnzusammenhang behaupten, begreifen wir die Welt als nach sinnvollen Prinzipien aufgebaut. Dies wiederum setze voraus, dass wir Menschen die Wahrheit und in dieser „die Spur Gottes in der Welt“ erkennen können, wobei für ihn der Mensch selbst die Spur Gottes in der Welt ist. Diese Spur Gottes existiert seiner Meinung nach jedoch nur, wenn der Mensch dies auch will und sich selbst nicht nur als „Maschine zur Verbreitung unserer Gene“ mit einer Vernunft als evolutionäres Anpassungsprodukt sieht. Wobei Spaemann jedoch davon ausgeht, dass Gott unabhängig davon existiert, ob der Mensch ihn erkennt. Als ultimativen Gottesbeweis führt er einen grammatikalischen Gottesbeweis an, von dem er glaubt, dass dieser „nietzscheresistent“ ist:

„Das Futurum exactum, das zweite Futur, ist für uns denknotwendig mit dem Präsens verbunden. Von etwas sagen, es sei jetzt, ist gleichbedeutend damit zu sagen, es sei in Zukunft gewesen. In diesem Sinne ist jede Wahrheit ewig. Daß am Abend des 6. Dezember 2004 zahlreiche Menschen in der Hochschule für Philosophie in München zu einem Vortrag über Rationalität und Gottesglaube versammelt waren, das [ist] nicht nur an jenem Abend wahr, das ist immer wahr. Wenn wir heute hier sind, werden wir morgen hier gewesen sein. Das Gegenwärtige bleibt als Vergangenheit des künftig Gegenwärtigen immer wirklich. Aber von welcher Art ist diese Wirklichkeit? Man könnte sagen: In den Spuren, die sie durch ihre kausale Einwirkung hinterlässt. Aber diese Spuren werden schwächer und schwächer. Und Spuren sind sie nur, solange das, was sie hinterlassen hat, als es selbst erinnert wird.“ („Der Gottesbeweis“ In: Die Welt vom 25.03.2005)
 
Aber die Erinnerung hört irgendwann auf, so, wie irgendwann in ferner Zukunft wohl auch die Erde nicht mehr existieren wird. Zur Vergangenheit gehört aber immer eine Gegenwart deren Vergangenheit sie ist. Gibt es aber keine Gegenwart mehr, dann verschwindet mit ihr die Vergangenheit und das Futurum exactum verlöre seinen Sinn. Damit aber wäre es nicht mehr wahr, dass sich am 6. Dezember 2004 zahlreiche Menschen in der Hochschule für Philosophie in München versammelt haben, um einen Vortrag zu hören, was natürlich Unsinn wäre, denn dann hätte diese Veranstaltung ja nie stattgefunden und die von den Teilnehmern empfundene Realität wäre nicht wirklich. Dieser Widerspruch lässt sich nur auflösen, wenn man davon ausgeht, dass es ein absolutes Bewusstsein gibt, in dem alles geschieht, was aufgehoben ist und in dem die ewige Wahrheit ewig wahr ist. Das wäre dann zwangsläufig Gott.
Moderne Naturwissenschaftler, wie zum Beispiel Helmut Hansen in seinem Essay „Die Signatur Gottes - Ein moderner Gottesbeweis“ (erreichbar unter der Internet-Adresse: http://helmuthansen.bei.t-online.de/gott/), gehen davon aus, dass ihr Theorem die Möglichkeit beinhaltet, die Existenz Gottes empirischer Verifikation zugänglich machen zu können. An der Wahrnehmung dieser Möglichkeit, einen modernen Gottesbeweis führen zu können, sind nach heutiger Meinung aber sowohl Nikolaus von Kues selbst als auch Generationen von Theologen und Philosophen achtlos vorübergegangen. Zwar gilt seit Immanuel Kant, dass das Bemühen, die Existenz Gottes beweisen zu wollen, sich vorzugsweise an das Gebiet der erkennbaren Welt zu halten hat - oder dem, was man gemeinhin auch als das „Werk Gottes“ oder „Seine Schöpfung“ bezeichnet. Wenn jedoch Gott und die Welt als Schöpfer und Schöpfung im Einklang miteinander stehen sollen, dann muss die Welt notwendig eine ganz spezielle Struktur aufweisen. Diese innerweltliche Struktur muss mit den Gott traditionell zugeschriebenen außerweltlichen Bestimmungen verträglich sein. Zu den gleichsam klassischen Bestimmungen, die Gott traditionell zugeordnet werden, gehören jene typischen All-Bestimmungen, wie z.B. die der Allmächtigkeit, die der Allwissenheit, die der Allgütigkeit und die der Allgegenwärtigkeit. So schreibt Hansen in seinem im Internet veröffentlichten Essay aus dem Jahre 2002:
 
„Wenn Gottes Schöpfung oder modern: Das »physikalische Universum« auf die eine oder andere Weise der sichtbare Ausdruck eben dieser All-Bestimmungen sein soll, dann muß es eo ipso eine mit diesen All-Bestimmungen gleichermaßen konsistente und kohärente Struktur aufweisen.  Gelänge es diese gleichsam »göttliche« Struktur des Universums theoretisch hinlänglich zu präzisieren, dann bestünde, was wissenschaftlicher Denkweise entspricht, die Möglichkeit, auch überprüfen zu können, ob das von uns beobachtete reale Universum eine solche theoretisch/theologisch präzisierte Struktur empirisch zu erkennen gibt oder nicht. Auf diesem Wege könnte es dann möglich sein, zu jener natürlichen Gotteserkenntnis vorzudringen, die bislang immer nur ein Traum war - ein Traum, der sich auch nach fast zwei Jahrtausenden währender Denkanstrengungen nie hat einlösen lassen. Da die Gott traditionell zugeschriebenen All-Bestimmungen transzendenter Natur sind und als solche außerhalb der empirischen Welt angesiedelt sind, haben wir bislang, wie es scheint, noch keine klaren und verbindlichen Erkenntnisse darüber, ob und inwieweit diese All-Bestimmungen mit der sichtbaren, immanenten Welt in Beziehung stehen.“
 

Versuch eines modernen Gottesbeweises: Die Omegapunkt-Theorie

In seinem Buch „Die Physik der Unsterblichkeit“ behauptet der Autor Frank J. Tipler, dass Gott existiert und dass ein Leben nach dem Tode, Auferstehung und ein ewiges Leben Realität sind. Seine Omegapunkt-Theorie, eine – wie er meint – beweisbare physikalische Theorie, besagt, dass „ein allgegenwärtiger, allwissender, allmächtiger Gott eines Tages in der fernen Zukunft jeden einzelnen von uns zu einem ewigen Leben an einem Ort auferwecken wird, der in allen wesentlichen Grundzügen dem jüdisch-christlichen Himmel entspricht.“ (S. 24). Tipler erklärt die Theologie zu einem Spezialbereich der Physik, behauptet, dass die Physik die Frage nach Gott lösen kann und beantwortet die drei grundlegenden Probleme der Metaphysik Gott, Freiheit und Unsterblichkeit wie folgt:
 
„Wahrscheinlich existiert Er, wahrscheinlich haben wir einen freien Willen, wahrscheinlich wird Er uns ein ewiges Leben nach dem Tode schenken. Ich sage »wahrscheinlich«, da es nicht Sache der Physik ist, eine absolut und mit Sicherheit wahre Antwort zu geben, die für alle Zeiten gültig ist.“ (S. 31)
 
Schon an diesem Zitat ist erkennbar, dass Tipler mit der auf dem Schutzumschlag seines Buches zu lesenden Behauptung „Gott existiert,...“ Erwartungen geweckt hat, die er im folgenden Text nicht wird erfüllen können. Auch ist er sich selbst nicht im Klaren, ob der von ihm postulierte Omegapunkt-Gott tatsächlich existiert und mit dem Gott im allgemeinen Verständnis identisch ist (S. 37). Schlechte Voraussetzungen für einen Gottesbeweis! Nicht viel anders verhält es sich mit dem ewigen Leben. Auf Seite 98 sagt Tipler: „Die Omegapunkt-Theorie baut auf dem Postulat des ewigen Lebens auf.“ Er führt also einen zu beweisenden Aspekt seiner Theorie bereits als Voraussetzung für ihre Richtigkeit ein. Etwas zu Beweisendes vorher als Postulat festzulegen, führt die gesamte Omegapunkt-Theorie ad absurdum.
Damit aber nicht genug: Tipler beginnt seine Argumentation mit einer Nominaldefinition des Menschen, den er lediglich als eine besondere Art von Maschine betrachtet. Das Gehirn dient dabei der Informationsverarbeitung, die Seele ist nichts anderes als ein laufendes Softwareprogramm. Damit präsentiert er nur die Bestandteile, die er hinterher problemlos beweisen kann, ähnlich wie ein Fischer dessen Netz eine Maschenweite von zehn Zentimetern hat und der feststellt, dass alle gefangenen Fische mindestens zehn Zentimeter groß sind. Die kleineren Fische existieren für ihn nicht, weil er sie mit seinem Netz ja nicht fängt. Jedoch erfordert es seine Theorie, wie Tipler sagt, den Menschen lediglich als eine biochemische Maschine aufzufassen. Damit ist klar, dass ein Großteil des Menschseins durch die Maschen des Fischernetzes schlüpfen wird.
Nicht viel anders verfährt Tipler mit seiner Definition von Leben. Für ihn lebt, was Informationen verarbeitet. Leben ist also lediglich eine Art der Datenverarbeitung und der menschliche Geist ein hochkomplexes Computerprogramm (S. 163). Damit umfasst seine Definition von Leben nicht nur höher entwickelte, biologische Lebewesen auf Kohlenstoffbasis, sondern auch jede Art von Maschine, die intelligenzmäßig einigermaßen mit Menschen mithalten kann. Ewiges Leben betrachtet er als kontinuierlichen Fortschritt des Lebens der sich ewig fortsetzen wird und die Auferstehung besteht bei ihm in einer Art perfekten Computersimulation der Verstorbenen. Aber eine Simulation ist eben nur eine Simulation, egal wie perfekt sie ist. Tipler ist jedoch der Ansicht, dass das simulierte Denken und Fühlen der im Computer geschaffenen Personen real wäre, weil diese keine Möglichkeit hätten zu sagen, dass sie nur simuliert und nicht real sind. Im Computer erschaffene Menschen würden ewig leben, meint Tipler. Was jedoch bei einem Stromausfall oder Systemabsturz passiert, sagt er nicht.
Ihren freien Willen würden Lebewesen dadurch erlangen, dass verschiedene Parallelwelten existieren, in denen jede mögliche Zukunft tatsächlich geschieht, behauptet Tipler. Daraus könnte man jedoch auch schlussfolgern, dass ein in einer der Parallelwelten eingeschlossenes Individuum darin gefangen ist und eben keinen freien Willen hat. Außerdem weiß es nicht, dass Kopien von ihm in einer Parallelwelt existieren und dort möglicherweise völlig andere Lebenserfahrungen machen, die wiederum die Frage aufwerfen, welche Gemeinsamkeit dann noch zwischen ihnen besteht.
Tiplers Maschinen müssen aber neben Intelligenz und Bewusstsein auch ein Gewissen haben. Um das zu überprüfen, will er den sogenannten Turing-Test durchführen: In zwei verschiedenen, nicht einsehbaren Räumen befinden sich je ein Mensch und eine Maschine. In einem dritten Raum ist jemand der beiden Fragen stellt, durch die er herausbekommen muss, wer der Mensch und wer die Maschine ist. Wenn selbst nach Jahren die Person außerhalb nicht sagen kann, wo der Mensch und wo die Maschine ist, dann hat die Maschine den Turing-Test bestanden. Dabei gibt es jedoch zwei Probleme: Zunächst muss die Maschine auch lügen können, denn der Frager könnte ja zum Beispiel fragen: „Bist Du die Maschine?“ Und wieviel Zeit muss vergehen, bis der Frager aufgibt? Theoretisch könnte er ein Jahrhundert lang Fragen stellen; dann wäre der Mensch längst tot. Derjenige, der dann noch antwortet, muss die Maschine sein. Ein Roboter, der so intelligent ist wie ein Mensch und über Gewissen und Bewusstsein verfügt, würde sich aber vermutlich nicht auf so ein Spiel einlassen. Auch könnte er sich entscheiden nicht das menschliche Leben zu verbreiten, sondern Nachbauten seiner selbst. Denkende Wesen sind nun mal keine Maschinen, sondern unberechenbar.
Einen wichtigen Teil von Tiplers Zukunftsideen macht der Gedanke aus, dass das irdische Leben seinen Planeten verlassen muss, weil die Erde zum Untergang verdammt ist und das Leben an sich nur im Weltall überleben kann. Dazu muss der Mensch intelligente Maschinen, sogenannte Von-Neumann-Sonden, konstruieren, die in der Lage sind irgendwo im Weltall Leben zu erschaffen. Dieser Aspekt ist insofern interessant, als das Leben auf der Erde von einer solchen Sonde geschaffen worden sein könnte, wenn man der gängigen Evolutionstheorie nicht glaubt. Aber gemäß Tipler hat das Leben keine andere Wahl als sich im Weltall auszubreiten. Die Alternativen wären der sogenannte Wärmetod des Universums, der alles Leben sinnlos macht, oder die ewige Wiederkehr des Gleichen, wie von Nietzsche beschrieben. Letzteres würde bedeuten, dass der Leser immer und immer wieder eine Kopie des Buches von Tipler lesen müsste, wie er sagt (S. 98). Im übrigen würde die ewige Wiederkehr in den Nihilismus, zum Übermenschen und schließlich zum Nationalsozialismus führen. Welchen Anteil das immer wiederkehrende Lesen seines Buches daran hätte, lässt Tipler offen.
Das Universum ist für Tipler »per definitionem« die Gesamtheit alles Existierenden. Falls also Gott existiert, dann ist er das Universum oder ein Teil davon und die Physiker müssen ihn irgendwann finden. Was aber, wenn es nicht so ist, zum Beispiel, weil Gott nicht von den Physikern gefunden werden will?
Einsteins Gleichungen erlauben es, dass das Leben das Universum zwingen kann, den totalen Kollaps zu vermeiden, behauptet Tipler. Dafür muss es nur das Universum erobern, um auf einem weit höheren Niveau zu existieren. Wenn aber Gott das Universum ist, dann hieße das Gott zu erobern und ihn zu zwingen ewiges Leben zuzulassen. Außerdem würde das Leben damit Gottes Allmacht einschränken und sich seine Allwissenheit aneignen, was bekanntlich dem allgemeinen Verständnis von Allmacht widerspricht.
Auch der Heilige Geist findet bei Tipler seine Entsprechung in der universellen Wellenfunktion, deren Phasenwege im zukünftigen Omegapunkt enden. Diese Wellenfunktion wäre lebendig und würde damit quasi die Physik abschaffen. Wie sie das schafft, bleibt unklar; wie man sie berechnet, auch – trotz diverser mathematischer Formeln, die Tipler ausführlich präsentiert.
Aber auch komplizierte Berechnungen und Formeln können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Tipler mit seiner Omegapunkt-Theorie im Grunde genommen nur ein ewiges Leben in Form einer Computersimulation präsentiert. Damit reduziert er den Menschen auf etwas, das einer Figur in einem Computerspiel gleicht. Dennoch fordert er die Ausgabe von Unsummen an Fördergeldern für den Bau von Superbeschleunigern und die Weltraumforschung. Dabei würde es ein einfacher Gameboy wohl auch tun.

Der Kreationismus

Im weiteren Sinne bezeichnet der Kreationismus die Entstehung der Welt durch göttliche Schöpfung. Die antike und mittelalterliche philosophische Diskussion des Kreationismus kreiste besonders um die Frage der Schöpfung aus dem Nichts (creatio ex nihilo). Eine Alternative dazu wäre, dass die "Schöpfung der Welt" nur eine Formung einer bereits existierenden Materie wäre, wie sich dies u.a. von Aristoteles her nahe legen würde.
Christliche Anhänger des Kreationismus sind der Auffassung, dass die wörtliche Interpretation der Heiligen Schriften der abrahamitischen Religionen (insbesondere des 1. Buches Mose) die tatsächliche Entstehung von Leben und Universum beschreibt. Der christliche Kreationismus erklärt beides durch den unmittelbaren Eingriff eines Schöpfergottes in natürliche Vorgänge, was sich entweder auf die Schöpfung aus dem Nichts (ex nihilo) oder die Entstehung von Ordnung aus zuvor existierendem Chaos (Tohuwabohu) beziehen kann. Er ist historisch in Teilen des Protestantismus, die heute mit den fundamentalistischen und evangelikalen Richtungen des Christentums zusammenfallen, im 19. Jahrhundert als Opposition gegen die frühen Ideen der neuzeitlichen Naturforscherbewegung zum Erdalter und Evolution entstanden. Seit dem späten 20. Jahrhundert wird er auch im Islam und vereinzelt in kleinen Teilen des Judentums vertreten.
Der Kreationismus im engeren Sinn vertritt jedoch die Ansicht, dass wissenschaftliche Aspekte für eine Schöpfung gemäß der jahrhundertealten schriftlichen Überlieferung sprechen und dass die wörtliche Interpretation des im Buch Genesis (bei Christen und Juden) oder im Koran (bei Muslimen) beschriebenen Schöpfungsberichts Ereignisse beschreibt, die so tatsächlich stattgefunden haben. Jedoch erklärt der Kreationismus nicht, wie genau diese Schöpfung im einzelnen durchgeführt wurde. Verständlich wird die biblische Schöpfungsgeschichte eigentlich erst, wenn man die Götter-Astronauten-Theorie hinzuzieht. Bei den üblichen Interpretationsansätzen stehen die wissenschaftlichen Fakten als eine empirische Informationsquelle über die Naturgeschichte normalerweise im Widerspruch zu der wörtlichen Interpretation der Bibel. Die Götter-Astronauten-Theorie ist jedoch in der Lage diesen Widerspruch aufzulösen, vor allem, wenn man berücksichtigt, dass die Aufzeichnungen der Bibel und anderer Bücher von Leuten gemacht wurden, für die Gentechnologie und Terraforming nur mit göttlicher Allmacht zu erklären waren.
Weitere, starke Argumente für den Kreationismus ergeben sich aus den Schwächen der Evolutionstheorie. Zunächst gibt es für die Evolution keinen endgültigen Beweis und keine Augenzeugen. Fossilien- und Bodenfunde sind letztendlich nur Indizien, die auch falsch interpretiert werden können. Außerdem spielt in der Evolutionstheorie der Zufall eine außergewöhnlich große Rolle. Das Leben auf der Erde aber mit einem Zufall zu erklären, bedeutet von der Explosion einer Druckerei das Zustandekommen eines Lexikons zu erwarten. Selbst wenn die Evolution alle Zeit der Welt zur Verfügung hat, ändert es nichts daran, dass gemäß der Wahrscheinlichkeitsrechnung die Chancen für die zufällige Entstehung von Leben praktisch null sind. Ein weiteres Problem ist die Entstehung neuer Tierarten und Lebensformen durch natürliche Mutation oder natürliche Selektion. Positive Mutationen sind so selten, dass es so gut wie nie gelungen ist, eine solche zu beobachten. Ebensowenig muss natürliche Selektion zur Entstehung einer neuen Tierart führen. Folglich ist die Beweislage sowohl für die Evolutionstheorie als auch für die natürliche Selektion nach Charles Darwin äußerst dünn.
Nebenbei bemerkt schließt der Kreationismus Veränderungen die seit der Erschaffung der Welt eingetreten sind nicht aus. Auch sieht der so bezeichnete »Evolutionistische Kreationismus« Gott als Schöpfer, der die Lebensformen mittels Evolution erschuf und weiterentwickelt, wobei es unterschiedliche Auffassungen darüber gibt, wie stark er in diesen Prozess eingreift. Gemeinsam mit den übrigen Richtungen des Kreationismus ist der Standpunkt, dass die natürliche Selektion nicht die Ursache für die Entstehung neuer Arten ist. Dies soll stattdessen durch das direkte Eingreifen Gottes in den Evolutionsprozess bewirkt werden.
Jeder mag der einen oder anderen Richtung seinen persönlichen Vorzug geben; das Ergebnis ist das gleiche, nämlich die Welt wie wir sie heute erleben. Wichtig ist alleine, dass die Evolutionstheorie so viele Dinge nicht erklären kann, dass es zur göttlichen Schöpfung keine Alternative gibt. Der geneigte Leser möge sich das Beispiel mit den Blumen und Insekten oder mit der Walzitze in Erinnerung rufen. Damit wäre auch die Brücke zum Bewegungsbeweis Thomas von Aquins geschlagen, denn die erste Bewegung des Weltenbewegers würde in seiner Schöpfung ihren Nachhall finden. Selbst den gestrengen Argumenten Kants wäre genüge getan, denn diese Welt ist das, was wir Menschen durch unsere Sinne wahrnehmen können.
Im politischen Sinne wird der Kreationismus häufig als Gefahr für die säkulare Ordnung betrachtet. Vor allem in den USA wird immer wieder die Frage gestellt, ob die Unterrichtung der Evolutionstheorie in unfairer Weise mit der kreationistischen Weltanschauung in Konflikt steht. Versuche, den Kreationismus an Schulen zu lehren, scheiterten jedoch vor Gericht meistens mit der Begründung, dass dadurch die Trennung von Kirche und Staat gefährdet würde. Hauptstütze des Kreationismus sind die in den USA stark vertretenen evangelikalen Christen, die über großen politischen Einfluss verfügten. Ihr bekanntester Vertreter dürfte der ehemalige Präsident George W. Bush sein. Aber auch in Europa, wo Kreationismus in der Politik eine Randerscheinung darstellt, beurteilte der Europarat im Oktober 2007 diese Sichtweise an Schulen als mögliche Bedrohung für Menschenrechte. Beide Ansichten beruhen jedoch auf dem traditionellen Verständnis der Bibel, ohne die Götter-Astronauten-Theorie in Betracht zu ziehen.

Übersicht Gottesbeweise

AristotelesDer unbewegte Beweger, welcher der Welt den Anstoß gegeben hat
AnaximanderFrage nach dem Wesen des Ursprungs allen Seins, Ápeiron – das Unendliche
Thomas von AquinFünf Gottesbeweise: Bewegungsbeweis (der erste Beweger), Kausalitätsbeweis (die erste selbstverursachte Ursache), Kontingenzbeweis (das erste Notwendige), Stufenbeweis (Gott ist das ultimativ Gute), Finalitätsbeweis (Gott als oberster Lenker und Sinngeber)
Anselm von CanterburyOntologischer Gottesbeweis: Nichts größeres kann gedacht werden als Gott
René DescartesCogito ergo sum (Ich denke, also bin ich) und jemand muss mich geschaffen haben
Robert SpaemannGrammatikalischer Gottesbeweis: Angesichts der Vergänglichkeit der Welt kann das Futurum exactum nur wahr sein, wenn es ein ewiges Bewusstsein gibt
Helmut HansenDer Weg zu Gott führt über die Erkenntnis der Struktur des Universums
Frank TiplerOmegapunkt-Theorie; ultimativer Punkt der Entwicklung des Universums, die Theorie hat zahlreiche Schwächen, z.B. die Definition von Leben: Für Tipler lebt, was Informationen verarbeiten kann und schließlich setzt er den Menschen mit Gott auf eine Stufe

Die wahre Überlieferung des Alten Testaments

Die Götter aus der Vorzeit waren Außerirdische, sagt der Forscher und Buchautor Erich von Däniken. Wer die entsprechenden Stellen im Alten Testament genau liest, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Däniken Recht hat. Viele Ereignisse in der Bibel werden durch seine Interpretation überhaupt erst verständlich. Was bisher Visionen und Allegorien zugeschrieben wurde, wird plötzlich zur harten Wirklichkeit, die von Erzählern berichtet wird, die unglücklicherweise nicht genau verstanden haben, was sich vor ihren Augen abspielte. Erst den Menschen des 21. Jahrhunderts, die eine Vorstellung von Technik haben, erschließt sich die wahre Bedeutung des Textes.

Die Schöpfung und die Arche Noah

Es heißt gleich zu Beginn der Schöpfungsgeschichte:
 
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. (Genesis I, 1)
 
Im hebräischen Originaltext wird für „Gott“ das Wort „Elohim“ verwendet, was soviel bedeutet wie „die vom Himmel gekommenen“ und in der Mehrzahl steht. Es war also nicht nur einer vom Himmel gekommen, sondern gleich eine ganze Gruppe. Weiter heißt es:
 
...und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. (Genesis I, 2b)
 
Man hat also zunächst untersucht, ob der Planet für die Schöpfung geeignet ist. Nachdem die dichte Wolkendecke beseitigt und die Sonneneinstrahlung für gut befunden war („Und Gott sah, dass das Licht gut war“, Genesis I, 4) – man wollte sichergehen, dass die gefährliche Strahlung außen vor blieb - , wurde festes Land aus dem Ozean geschaffen:
 
Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Orte, dass man das Trockene sehe. (Genesis I, 9)

Dieses Land wurde mit Pflanzen begrünt:

Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringt, ein jedes nach seiner Art, und Bäume, die da Früchte tragen, in denen ihr Same ist, ein jeder nach seiner Art. (Genesis I, 11-12)

Astronomische Beobachtungen ermöglichten die Festlegung von Vegetationszyklen:

Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre. (Genesis I, 14)

Als nächstes stand die Schaffung von Tieren auf dem Programm. Heute weiß man, dass es möglich ist mittels Genmanipulation aus einer winzigen Zelle Leben zu erschaffen. Die irdische Menschheit ist gerade dabei diese Technologie zu entwickeln. Den Anfang damals machten die Meerestiere und die Vögel:

Und Gott sprach: Es wimmle das Wasser von lebendigem Getier, und Vögel sollen fliegen auf Erden unter der Feste des Himmels. (Genesis I, 20)

Dann kamen die Landtiere:

Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor lebendiges Getier, ein jedes nach seiner Art. (Genesis I, 24)

Das reichte aber noch nicht. Die Schöpfer wollten sich selbst in der neugeschaffenen Welt verewigen und Wesen schaffen, die ihnen ähnlich waren:

Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib. (Genesis I, 26-27)

Interessant ist, wie Luther in seiner Übersetzung Gott in der Mehrzahl reden lässt, obwohl sonst immer nur von Gott in der Einzahl die Rede ist. Man könnte es für einen Plural Majestatis halten, aber nur einen Vers später schuf Gott den Menschen nach seinem Bilde, und zwar als Mann UND Weib. Für Luther, der keine Vorstellung von Gentechnologie hatte, mag die Übersetzung dieser Stelle ein Problem gewesen sein, zumal er davon ausging, dass es nur einen Schöpfergott gegeben hat. Solche Ungereimtheiten zeigen jedoch, dass die Götter-Astronauten-Theorie von Erich von Däniken absolut nicht aus der Luft gegriffen ist. Was den Zeitraum der Schöpfung angeht, der im Deutschen meistens in Tagen angegeben wird, muss man berücksichtigen, dass das Wort »yôm« in der hebräischen Bibel im Kontext von Genesis ein Alter im Sinne von Zeitalter bedeutet. Schließlich muss auch ein mittels Gentechnologie erschaffener Organismus heranwachsen.
Der frühe Mensch dürfte kaum alleine lebensfähig gewesen sein, denn die Schöpfer bauten für ihn ein Reservat, welches sie Garten Eden nannten. Offenbar wollten sie seine Neugier und seine Fähigkeit selbstständig Entscheidungen zu treffen testen, als sie ihrer Schöpfung verboten Früchte von einem bestimmten Baum zu essen:

[..] aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; [..] (Genesis II, 17)

Vielleicht handelt es sich bei den „Früchten“ aber auch um eine Umschreibung für „Wissen“.
Der Mensch musste auf jeden Fall die Tiere kennen lernen und sich in der Natur behaupten können:

Und Gott der Herr machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte [..] (Genesis II, 19)

Im dritten Kapitel der Genesis ist von einer Schlange die Rede, die das Weib, auch Eva genannt, dazu verführt von der verbotenen Frucht zu essen. Es gibt jedoch Versionen der Genesis, in denen nicht eine Schlange, sondern Satan persönlich zum Verzehr der verbotenen Frucht animiert. Damit ergäbe sich eine völlig neue Perspektive, denn man könnte nun annehmen, dass Satan einer der Schöpfer gewesen ist und dass er den Menschen Dinge beigebracht hat, welche diese nicht lernen sollten. Zum Beispiel, dass ihre Schöpfer keine Götter waren. In Kapitel III, Vers 5 heißt es: „sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esset, werden eure Augen aufgetan, [..].“ Zunächst aber erkennen die beiden Gottesgeschöpfe, dass sie nackt sind und versuchen ihre Blöße zu bedecken. Vielleicht wurde ihnen auch nur klar, dass sie nicht mehr als Versuchsobjekte waren. Immerhin hat Gott ihnen adäquate Kleidungsstücke zur Verfügung gestellt und sie als seinesgleichen akzeptiert:

Und Gott der Herr machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fellen und zog die ihnen an. Und Gott der Herr sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nur nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich. (Genesis III, 21-22)

Wer sich mit der Zeitveränderung auf interstellaren Raumflügen beschäftigt, ahnt, dass mit dem Baum der Erkenntnis ein Weltraumgefährt gemeint ist, welches durch seine Geschwindigkeit den Alterungsprozess verlangsamt, so wie Albert Einstein es in seiner Relativitätstheorie formuliert hat. Je schneller sich ein Objekt demnach bewegt, umso langsamer vergeht für dieses Objekt die Zeit. Versuche mit einer Atomuhr, die in einem Düsenflugzeug rund um den Erdball transportiert wurde, haben gezeigt, dass gegenüber einer am Abflugort zurückgelassenen Uhr ein Zeitunterschied entstanden ist. Weiter soll auf dieses, als Zeitdilatation bekannte Phänomen hier nicht eingegangen werden.
Um jedoch zu verhindern, dass die Menschen sich das Wissen der Schöpfer aneignen, wurden sie aus dem Umfeld der Schöpfer vertrieben:

Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens. (Genesis III, 24)

Dennoch mussten die Erdlinge ihren Schöpfern Nahrungsmittel bringen:

Es begab sich aber nach etlicher Zeit, dass Kain dem Herrn Opfer brachte von den Früchten des Feldes. Und auch Abel brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. (Genesis IV, 3-4)
 
Offenbar bevorzugten die Schöpfer Fleisch statt Früchte, denn während Abel gnädig angesehen wurde, wie es bei Luther heißt, hat man Kain kaum beachtet. Als die Schöpfer ihm sein Missfallen ansehen, wird er sogar gemaßregelt. Um sich doch noch die Gunst der Schöpfer zu sichern, ermordet er seinen Bruder. Die Schöpfer scheinen dies zu ahnen, als sie Kain nach seinem Bruder fragen. Dennoch helfen sie ihm zu entkommen:

Und der Herr machte ein Zeichen an Kain, dass ihn niemand erschlüge, der ihn fände. So ging Kain hinweg von dem Angesicht des Herrn und wohnte im Lande Nod, jenseits von Eden gegen Osten. (Genesis IV, 15b-16)

Die Zeitangaben in Kapitel V könnten mit der Zeitdilatation bei interstellaren Raumflügen zusammenhängen, denn es heißt in der Genesis V, Vers 24:

Und weil er [Henoch] mit Gott wandelte, nahm ihn Gott hinweg, und er ward nicht mehr gesehen.

Währenddessen vergnügten sich die Schöpfer mit ihren Erzeugnissen auf der Erde:

Da sahen die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen waren, und nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten. [..] Zu der Zeit und auch später noch, als die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden daraus die Riesen auf Erden. (Genesis VI, 2+4)

„Gott“ sah das jedoch nicht so gerne und wollte die Menschen vernichten, zumal diese wohl allmählich den Respekt vor den Schöpfern verloren, woran diese nicht ganz unschuldig waren. Einige der Schöpfer haben jedoch heimlich eine Gendatenbank angelegt und verlangten von Noah, dass dieser Genproben sammeln möge. Dann wurde die Arche „über die Erde getragen“ (siehe Gen. VII, 17b), d.h. in einer erdnahen Umlaufbahn geparkt. Als sich die Lage auf der Erde beruhigt hatte, ließ Noah ein paar Vögel ausfliegen, die testen sollten, ob die Erdatmosphäre wieder für Lebewesen geeignet ist. Als Dank für die wundersame Rettung mussten Noah und die Seinen den Schöpfern Opfer bringen. Die Tiere durften aber nicht verseucht sein:

Noah aber baute dem Herrn einen Altar und nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar. (Genesis VIII, 20)

Das versöhnt die Schöpfer mit den Menschen und sie versprechen, nie wieder zu versuchen das Leben auf der Erde zu zerstören.

Der Turm zu Babel

Aber die Erdenmenschen versuchen wieder es den Schöpfern gleichzutun und bauen eine Rakete. In die Literatur geht das als Turmbau zu Babel ein. Die Schöpfer begreifen, dass, wenn ihnen das gelingt, die Menschen nicht mehr aufzuhalten sind:

[..] und dies ist der Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun. (Genesis X, 6b)

Die „Auserwählten“, also diejenigen, die über die besten Fähigkeiten verfügten, wurden in alle Winde zerstreut:

So zerstreute sie der Herr von dort in alle Länder [..] (Genesis XI, 8)

Sodom und Gomorra

Man weiß nicht genau, was der Grund ist, aber offenbar haben die Bewohner von Sodom und Gomorra etwas getan, was den Schöpfern nicht gefiel. „Gott“ hat davon gehört, will sich aber selbst davon überzeugen:

Und der Herr sprach: Es ist ein großes Geschrei über Sodom und Gomorra, dass ihre Sünden sehr schwer sind. Darum will ich hinabfahren und sehen, ob sie alles getan haben nach dem Geschrei, das vor mich gekommen ist, oder ob’s nicht so sei, damit ich’s wisse. (Genesis XVIII, 20-21)

Er geht aber nicht allein, denn in der Genesis Kapitel XIX ist von „Männern“ die Rede. Man bekommt fast den Eindruck, dass „Gott“ – einfach so - mit ein paar Freunden einen Spaziergang macht und Abraham sich einfach anschließt. Jedenfalls gelingt es Abraham „Gott“ während des Spazierganges davon zu überzeugen, dass Sodom nicht vernichtet werden sollte, wenn sich darin noch den Schöpfern wohlgesonnene Bewohner befinden. Noch bevor der Trupp Sodom erreicht hat, trennt sich Abraham wieder von den Schöpfern und geht nach Hause. „Gott“ aber, schickt zwei „Engel“ als Kundschafter nach Sodom. Diese begegnen am Stadttor zufällig Lot, der sie in sein Haus einlädt. Als die Bewohner von Sodom das erfahren, rotten sie sich zusammen und verlangen die Herausgabe der beiden Männer. Lot bietet ihnen stattdessen an seine unmündigen Töchter zu vergewaltigen, aber das lehnt die Menge ab. Die beiden Schöpfer können gerade noch verhindern, dass Lot von der Menge gelyncht wird. Dann setzen sie ihre Strahlenwaffen ein:

Und sie schlugen die Leute vor der Tür des Hauses, klein und groß, mit Blindheit, so dass sie es aufgaben, die Tür zu finden. (Genesis XIX, 11)

Die Meute schwört jedoch Rache:

[..] und wer dir sonst angehört in der Stadt, den führe weg von dieser Stätte. Denn wir werden diese Stätte verderben [..] (Genesis XIX, 12b-13a)

Lots Warnungen vor der Rache der Schöpfer schlagen sie in den Wind. Am nächsten Morgen drängen Lots Gäste zur Eile. Als Lot zögert, nehmen sie ihn und seine Familie gewaltsam mit und bringen alle aus der Stadt. Dort fordern sie ihn auf, sich und die seinen noch weiter zu entfernen und möglichst ins Gebirge zu gehen. Auf keinen Fall solle sich jemand umdrehen und zurücksehen. Als Familie Lot schließlich nach einigen Diskussionen in Sicherheit ist, beginnen die Schöpfer mit der Bombardierung Sodoms:

Da ließ der Herr Schwefel und Feuer regnen vom Himmel herab auf Sodom und Gomorra und vernichtete die Städte und die ganze Gegend und alle Einwohner der Städte und was auf dem Lande gewachsen war. Und Lots Weib sah hinter sich und ward zur Salzsäule. (Genesis XIX 24-26)

Lots Frau hatte die Warnung sich nicht umzudrehen missachtet und wurde vermutlich von einem Nuklearblitz getroffen. Die Verbrennungen ließen sie dann wohl wie eine Salzsäule aussehen. Ähnliches kennt man von den US-amerikanischen Atombombenabwürfen in Hiroschima und Nagasaki.
Übrigens sind seine unmündigen Töchter keineswegs so harmlos, wie Lot wohl gedacht haben mag, denn in Kapitel XIX, Verse 30 bis 38 machen diese ihren Vater betrunken, um sich anschließend von ihm schwängern zu lassen.

Familienplanung

Einen kleinen Vorgeschmack auf die jungfräuliche Geburt Mariens bekommt man in Kapitel XX und XXI. Darin wird beschrieben, wie „Gott“ der betagten Sara den Sohn Isaak schenkt und auch den anderen weiblichen Haushaltsangehörigen Abrahams ermöglicht Nachkommen zu gebären. Zu Beginn des Kapitels XXI heißt es (Genesis, XXI, 1-2a):

Und der Herr suchte Sara heim, wie er gesagt hatte, und tat an ihr, wie er geredet hatte. Und Sara ward schwanger [..]

Es bleibt der Phantasie des Lesers überlassen, ob es sich wohl um eine künstliche Befruchtung auf medizinischem Wege handelt oder um eine natürliche durch einen der Schöpfer. Anders ergeht es Abraham: Um seine Zuverlässigkeit zu testen, verlangen die Schöpfer, dass er seinen Sohn opfert. Abraham trifft alle notwendigen Vorbereitungen und will gerade zur Tat schreiten. Die Schöpfer sind zufrieden:

Da rief ihn der Engel des Herrn vom Himmel und sprach: Abraham! Abraham! [..] Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts; denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest [..] (Genesis, XXII, 11-12a)

Abraham hat dann trotz seines hohen Alters noch mehrfach geheiratet und diverse Nachkommen in die Welt gesetzt. Im 29. Kapitel der Genesis ist es Lea, eine der Frauen Jakobs, deren Unfruchtbarkeit von „Gott“ beseitigt wird. Dafür darf Rahel eine Zeit lang keine Kinder bekommen. Erst einige Jahre später schenkt auch sie mit „Gottes Hilfe“ Kindern das Leben.

Gotteserscheinung im Traum

Es gibt auch eine Stelle im Alten Testament, in der „Gott“ im Traum in Erscheinung tritt. Im 28. Kapitel der Genesis ist es Jakob, der – gemäß der Luther Übersetzung – einen Traum hat:

Und ihm träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder. Und der Herr stand oben darauf [..] (Genesis, XXVIII, 12-14)

Es ist nicht anzunehmen, dass die Leiter wirklich bis in den Himmel führte, aber vielleicht bis zur Einstiegsluke eines hoch über dem Erdboden geparkten Raumschiffes.

Der Auszug aus Ägypten

Eine der interessantesten Bibelstellen ist der Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. Zunächst verhandelt Moses aber auf Befehl der Schöpfer mit dem Pharao. Seine Anweisungen erhält er von „Gott“ persönlich, der ihm gleich mehrfach erscheint. In Exodus III, 2 heißt es zunächst:

Und der Engel des Herrn erschien ihm [Moses] in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde.

Bei dem Feuer könnte es sich um Scheinwerferlicht handeln. In den Büschen reflektiertes Scheinwerferlicht lässt diese zwar leuchten, aber nicht verbrennen. Möglicherweise handelt es sich bei dem Wort „Dornbusch“ auch um einen Übertragungsfehler. In Wirklichkeit könnte das Raumgefährt damit gemeint sein. Man darf nicht vergessen, dass die Texte über Jahrhunderte hinweg von Leuten übersetzt, kopiert und abgeschrieben wurden, die nicht verstanden haben, was wirklich passiert ist.
In dem anschließenden Gespräch verspricht „Gott“ Moses, dass er sein Volk aus Ägypten herausführen wird. Außerdem erhält Moses recht genaue Anweisungen für das Gespräch mit dem Pharao und für das, was er seinen Leuten sagen soll. Für den Fall, dass sie ihm nicht glauben, soll er ein paar Kunststücke vorführen. (Exodus IV), Auch soll das auserwählte Volk nicht mit leeren Händen gehen. Man solle sich einfach von seinen Nachbarn deren Geschmeide geben lassen, befiehlt „Gott“ (Exodus III, 22). Als das alles nicht reicht, verspricht „Gott“ dem zögernden Moses, dass er ihm die rechten Worte zur rechten Zeit in den Mund legen wird. Zur Unterstützung will er außerdem Moses Bruder Aaron mitschicken und auch ihm die rechten Worte vorlegen. „Telepathie“ nennt man das heute.
Moses, der sich zu der Zeit gerade nicht in Ägypten aufhielt, nahm seine Frau und seinen Sohn und setzte sie auf einen Esel, um nach Ägypten zu ziehen (Exodus IV, 18-27). Dieses Motiv taucht im Neuen Testament wieder auf, wenn Maria, Joseph und das Jesuskind vor Herodes nach Ägypten fliehen. Obwohl Moses aber nach Ägypten zieht wie befohlen, ist „Gott“ unzufrieden, denn er sagt:

Und der Herr sprach zu Mose: Sieh zu, wenn du wieder nach Ägypten kommst, dass du alle die Wunder tust vor dem Pharao, die ich in deine Hand gegeben habe. Ich aber will sein Herz verstocken, dass er das Volk nicht ziehen lassen wird. (Exodus IV, 21)

Oder er sucht nach einem Grund, um Ägypten zu vernichten. Nur wenige Verse später will „Gott“ den Moses sogar töten. Erst als Moses Frau die Vorhaut ihres Sohnes beschneidet, lässt der „Herr“ von ihrem Mann ab. Die Beschneidung ist seit ihrer Verkündigung in Genesis XVII, 10-14 das Zeichen des Bundes zwischen „Gott“ und seinem Volk. Warum die Schöpfer von ihren Auserwählten die Beschneidung verlangten, ist nicht ersichtlich. Einen medizinischen Nutzen hat sie nicht und bei bekleideten Menschen kann sie nur schwer als Erkennungsmerkmal dienen. Man könnte fast glauben, dass die Schöpfer sich hiermit einen Scherz erlaubt haben.
Beim Pharao angekommen, führen Moses und Aaron ihr erstes Wunder vor: Die Verwandlung eines Holzstabes in eine Schlange (Exodus VII, 8-13). Unglücklicherweise beherrschen die Zauberer des Pharao den Trick auch. Es gibt in Ägypten nämlich eine Schlangenart, die man durch Berührung an einer bestimmten Körperstelle in eine Art Schockstarre versetzen kann. Wirft man die Schlange zu Boden, wird die Starre aufgehoben.
Trotz aller Überzeugungsversuche geht der Pharao nicht auf Moses’ Wünsche ein. Für „Gott“ ist das ein Grund die bekannten Plagen zu schicken. Es gibt von naturwissenschaftlicher Seite diverse Versuche die Plagen auf irdische Art zu erklären. Aber selbst dann könnten die Schöpfer der Auslöser dafür sein, denn es liegt nahe statt komplizierter und teurer Technik einzusetzen, einfache Ursachen für Plagen zu erzeugen. Wenn eine Überpopulation von Fröschen abstirbt und dadurch weniger Insektenfresser in den feuchten Ufern des Nils unterwegs sind, kann es passieren, dass dadurch ein Insektenüberschuss ausgelöst wird. Eine Viehpest lässt sich in jedem Labor erzeugen und für blutgetränktes Nilwasser reicht ein wenig Farbstoff. Wenn man schon dabei ist Krankheitserreger zu erzeugen, dann kann man selbiges auch für Menschen tun. Und Heuschreckenplagen sind in Afrika nichts ungewöhnliches. Wenn man die nötige Technik hat, kann man sogar Heuschrecken einfangen und irgendwo anders wieder aussetzen. Schwieriger wird es mit dem Hagel. Eine Erklärung dafür könnte der Vulkanausbruch auf der Mittelmeerinsel Santorin sein, der ungefähr zur Zeit Mose stattfand. Bimssteine und Lavaasche könnten durchaus bis nach Ägypten gelangt sein. Falls die Schöpfer nicht das Wetter beeinflussen konnten, so waren sie aber bestimmt in der Lage einen Vulkanausbruch vorherzusehen. Ein Vulkanausbruch würde auch die anschließende Finsternis erklären. Schließlich dauert es einige Zeit, bis sich eine Aschewolke auflöst. Die Tötung der Erstgeburten ließe sich allerdings auch mit der damals den Menschen verfügbaren Technik bewerkstelligen und kommt in der Bibel ohnehin öfter vor.
Auch gegen den Willen des Pharao beginnen die Auserwählten ihre Reise. „Gott“ versucht die Leute bei Laune zu halten, denn er führt sie nicht auf dem kürzesten, aber ungefährlichsten Weg hinfort. Er wählt den Weg durch das Schilfmeer und weist ihnen den Weg:

Und der Herr zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten. Niemals wich die Wolkensäule vor dem Volk bei Tage noch die Feuersäule bei Nacht. (Exodus XIII, 21-22)

Als es gilt die Verfolger aufzuhalten, stellt sich der „Engel des Herrn“ hinter die Auserwählten und nebelte sie ein:
 
Da erhob sich der Engel Gottes, der vor dem Heer Israels herzog, und stellte sich hinter sie. Und die Wolkensäule vor ihnen erhob sich und trat hinter sie und kam zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels. Und dort war die Wolke finster, und hier erleuchtete sie die Nacht. (Exodus XIV, 19-20)

Die ganze Nacht hindurch wurde dann das Meer geteilt, sodass das auserwählte Volk am nächsten Morgen trockenen Fußes ans andere Ufer gelangt, während die Ägypter von den hereinbrechenden Fluten mitgerissen werden, besagt die Überlieferung. Neuere Forschungen gehen zwar davon aus, dass die Flucht der Israeliten nicht durch das Rote Meer, sondern an einer ganz anderen Stelle im Nildelta durch einen sumpfähnlichen, schilfbewachsenen Flussarm erfolgte. Das erklärt jedoch nicht, wieso die Ägypter dann von den Fluten mitgerissen worden sein sollen. Da die Teilung des Meeres zwar auf Befehl Gottes geschieht, aber mit einer Handbewegung Moses’ begleitet wird, stärkt das seine Autorität beim Volke beträchtlich. Eine nützliche Maßnahme für einen Führer, der eine Gruppe von mehreren tausend Leuten nun wochenlang durch die Wüste führen muss.

Die Wanderung durch die Wüste

Wer in der Wüste unterwegs ist, braucht Wasser. In Exodus XV, 25 verwandelt Moses mit einem Holz, welches ihm „Gott“ gibt, verdorbenes Wasser in Trinkwasser. Ähnliche Tabletten oder mechanische Wasserreiniger gibt es heute in jedem Trekking-Laden zu kaufen.
Im folgenden Kapitel verteilt „Gott“ Manna (von „man hu?“ = Was ist das?) unter sein Volk. Dabei erscheint er wieder mal in einer Wolke und spricht zu Moses. Abends will er seine Auserwählten mit Wachteln versorgen, morgens jedoch sollen sie Brot erhalten. Und tatsächlich finden sie im frischen Morgentau etwas Essbares. Die Bibel gibt keine weiteren Informationen über die Herkunft des Mannas, das vom Himmel gefallen sein soll. In der jüdischen Kabbala, die den Auszug aus Ägypten ausführlicher behandelt, wird jedoch eine Gärmaschine beschrieben, die in der Lage ist ein eiweißhaltiges Teigprodukt herzustellen, welches offenbar durch den Morgentau aufquillt.
Als die Auserwählten den Wüstenort Raphidim erreichen, gibt es dort kein Wasser. Und wieder greift „Gott“ helfend ein, indem er Moses befiehlt mit seinem Stab an einen bestimmten Felsen zu schlagen. Bei dem Stab könnte es sich aber auch um einen Grundwasser-Detektor gehandelt haben (Exodus XVII).
Schließlich erreichte der Trupp den Berg Sinai. Schon vorher hat „Gott“ seinen Auserwählten ein paar Gesetze und Lebensregeln gegeben, hier aber erhalten sie ein für damalige Verhältnisse recht ausführliches Gesetzeswerk. Daher wird Moses auf den Berg Sinai bestellt, wo ihm die Schöpfer zunächst befehlen sein Volk zum Gehorsam aufzurufen (Exodus XIX). Bei seinem zweiten Besuch auf dem Berg berichtet Moses den Schöpfern, die ihm zusagen in einer Wolke zu erscheinen, damit das Volk von Moses’ göttlichem Auftrag überzeugt sei. Zunächst aber muss das Volk seine Kleider waschen, damit der Herr am dritten Tag auf den Berg Sinai herabfahren kann, wie es in Exodus XIX, 10-11 heißt. Offenbar reichen die Hygienemaßnahmen aber nicht aus, denn die Schöpfer befehlen weiter, dass sich niemand dem Berg nähern darf, bis ein Signal ertönt. Am dritten Tag schließlich ist es soweit: Mit Donnern, Blitzen, „Posaunenklängen“, d.h. Triebwerkslärm, und einer dichten Wolke landet die Raumfähre auf dem Berg Sinai. Moses führt das Volk nun an den Fuß des Berges, der immer noch unter den Raketentriebwerken der Landefähre bebt. Noch während die Triebwerke laufen, spricht Moses schon zu „Gott“ , der ihm auch antwortet. Als die Triebwerke schließlich abgeschaltet sind, steigt Moses den Berg hinauf. Zunächst aber schicken ihn die Schöpfer wieder runter, damit er das Volk abhalte auch den Berg zu besteigen. Nur wenige dürfen sich dem Berg nähern, nur Moses und Aaron dürfen hinaufsteigen und alle anderen sollen sich „heiligen“, d.h. desinfizieren. Offenbar fürchten die Schöpfer nicht nur von der begeisterten Menge überrannt zu werden, sondern auch sich mit irdischen Krankheiten anzustecken. Dann werden die zehn Gebote und ein paar andere Gesetze diktiert. Außerdem verspricht „Gott“ die Feinde der Israeliten zu vertilgen und seinem Volk deren Land zu schenken (Exodus XIX-XX).
Bei seinem nächsten Besuch darf Moses einige der Priester mitbringen (Exodus XXIV). Und wieder werden Gesetze verkündet, die Moses sorgfältig aufschreibt. Dabei zeigt sich „Gott“ sogar den Priestern an der Ausstiegsluke der Landefähre:

Unter seinen Füßen war es wie eine Fläche von Saphir und wie der Himmel, wenn es klar ist. Und er reckte seine Hand nicht aus wider die Edlen Israels. Und als sie Gott geschaut hatten, aßen und tranken sie. (Exodus XXIV, 9b-11)

Nach dieser öffentlichen Präsentation, erhält Moses eine weitere Privataudienz, auf der ihm „Gott“ die beiden Steintafeln mit den zehn Geboten übergibt. Auf dem Berg trifft Moses wieder auf die bekannte Rauchwolke und das verzehrende Feuer. Diesmal darf er sogar das Raumschiff betreten und dort vierzig Erdentage bleiben. Es ist anzunehmen, dass die Schöpfer ihn mit zu ihrem, in der Erdumlaufbahn geparkten Raumschiff genommen haben. Auch hier erhält Moses Anweisungen, und zwar zum Bau eines (Wohn-) Heiligtums und zu dem, was das Volk „Gott“ opfern soll (Exodus XXV). Teil des Heiligtums soll eine vergoldete Lade aus Akazienholz werden, in der die Gesetzestafeln aufbewahrt werden. Interessant ist der Gnadenthron, der auf die Akazientruhe aufmontiert werden soll. An beiden Enden sollen goldene Engel postiert sein und über diesen Gnadenthron will „Gott“ mit Moses reden. Es könnte sich dabei um eine Art Funkgerät gehandelt haben.
Moses erhält sogar eine graphische Bauvorlage für das Heiligtum (Exodus XXV, 40), die leider nicht überliefert ist. Der Möblierung nach zu urteilen, hatten die Schöpfer wohl tatsächlich die Absicht dort einzuziehen: Moses soll einen Tisch bauen, Teppiche auslegen, Geschirr besorgen, ein Regal bauen und das Ganze mit Vorhängen und Riegeln von der Außenwelt abtrennen. Außerdem soll der Komplex einen Altar für Brandopfer erhalten – eine vornehme Umschreibung für einen Küchengrill. Besonderer Wert wird darauf gelegt, dass das ganze Heiligtum transportabel ist. An allen Gegenständen werde Ringe angebracht, um im Bedarfsfall Stangen für den Transport einzuhaken. Selbst die Kleidung der Priester wird genau vorgeschrieben, inklusive Farbe und Material, vermutlich wieder wegen der Hygiene.
Seltsam ist die Passage in Exodus XXV, 2-7, in der von Opfergaben für den Herrn die Rede ist: „Gott“ verlangt Wertgegenstände wie Gold, Silber, Stoffe, Akazienholz, Lampenöl, Räucherwerk und Onyxsteine. An einer anderen Stelle (Exodus XXX, 12-16) verlangt „Gott“ sogar Bargeld; je nach Alter gestaffelt, ohne Einkommensprogression. Hier zeigen die Schöpfer einen kleinen Anflug von Kolonisatorengeist, ähnlich wie die Spanier, die von den amerikanischen Indios auch für Götter gehalten wurden und von diesen Gold und Silber verlangten.
Außerdem sollen die Auserwählten täglich Opfergaben zum Heiligtum bringen. Stiere und Widder als Brandopfer scheinen bei den Schöpfern besonders beliebt zu sein:

[..] denn es ist dem Herrn ein Brandopfer, ein lieblicher Geruch; ein Feueropfer für den Herrn. (Exodus XXIX, 18b, siehe auch Verse 25 und 41)

Man fühlt sich irgendwie an unsere heutigen Grillpartys erinnert. Auf jeden Fall verspricht „Gott“ am Eingang der Stiftshütte, wie Luther sie nennt, mit seinem Volk zusammenzutreffen (Exodus XXIX, 42). Ein wichtiger Teil des Heiligtums ist das Waschbecken am Eingang. Die Schöpfer fürchten wohl immer noch die Ansteckung mit irdischen Krankheiten. Auch sollten die Priester nur bestimmte, „heilige“ Gewänder tragen; wie heutzutage die Besucher im Krankenhaus auf der Intensivstation.
Während Moses mit „Gott“ auf dem Berg Sinai konferiert, basteln die Auserwählten sich ein goldenes Kalb, um es anzubeten. Normalerweise braucht man für das Einschmelzen von Edelmetallen einen passenden Hochofen - auch wenn Gold einen relativ niedrigen Schmelzpunkt hat -, eine Gussform und allerlei technisches Gerät, wie in einer Schmiede. Woher Aaron mitten in der Wüste eine komplette Schmiedeausrüstung nimmt, ist ungeklärt. „Gott“ jedoch ist über das goldene Kalb so wütend, dass er das Volk am liebsten sofort vernichten würde. Moses kann ihn nur schwer davon abbringen. Schließlich aber fühlt „Gott“ so was wie Reue darüber, dass er sich beinahe zu einer impulsiven Handlung hätte hinreißen lassen (Exodus XXXII, 14). Und weil er fürchtet in seiner Wut doch noch unbedachte Taten zu begehen, begleitet er von nun an sein Volk nicht selbst, sondern lässt einen „Engel“ vorangehen. Sicherheitshalber sammelt „Gott“ aber sämtlichen Goldschmuck ein, damit sein Volk nicht wieder in Versuchung kommt.
Moses hat derweil die Stiftshütte errichtet (Exodus XXXIII, 7-22), in welcher er sich von jetzt an mit „Gott“ trifft. Dieser fährt dann jedes Mal in der altbekannten Wolkensäule vom Himmel herab. Wenn man Luther glauben kann, dann plaudern sie dort wie zwei alte Freunde („..wie ein Mann mit seinem Freunde redet“) und verstehen sich offenbar sehr gut, während das Volk draußen vor der Tür bleiben muss. Sein Gesicht will „Gott“ Moses aber nicht zeigen. Er behauptet, dass jeder sterben müsse, der ihn ansieht, wie Luther schreibt. Möglicherweise kann er aber auch wegen der für ihn ungünstigen Erdatmosphäre nicht seinen Raumfahrerhelm abnehmen.
In seiner Wut über das goldene Kalb hatte Moses die beiden göttlichen Gesetzestafeln am Fuße des Berges Sinai zerbrochen. „Gott“ will ihm jedoch neue Tafeln fertigen, und befiehlt ihm, sich in aller Frühe mit zwei unbeschriebenen Steintafeln auf dem Berg Sinai einzufinden. Auch hier wirbelt die Raumfähre wieder mächtig Staub auf. Nach kurzer Diskussion verspricht „Gott“ dem Moses das „gelobte Land“. Die rechtmäßigen Bewohner sollen einfach ausgerottet werden, auch damit das Gottesvolk nicht in Versuchung kommt andere Götter anzubeten. Außerdem sollen sie gewisse Rituale pflegen, z.B. den Sabbat heiligen und dem „Herrn“ Opfer bringen:

Und das niemand vor mir mit leeren Händen erscheine! (Exodus XXXIV, 20b)

Offenbar waren die Schöpfer die Nahrung aus ihren Gärmaschinen leid und wollten frische Lebensmittel haben. Leider beschränken sie sich nicht auf Lebensmittel, sondern verlangen auch hier wieder Wertgegenstände. 
Die Einweisung muss recht lange gedauert haben, denn Moses bleibt vierzig Tage fort. Als er schließlich wieder mit den Gesetzestafeln in der Hand vom Berg herabsteigt, glänzt seine Haut. Weil sich seine Leute vor dem Glanz fürchten, zieht er eine Decke über seinen Kopf, die er nur abnimmt, wenn er mit „Gott“ redet. Möglicherweise war nicht nur die Erdatmosphäre schädlich für die Schöpfer, sondern auch die Luft in dem Raumschiff ungesund für Erdenmenschen. Aber um den Körper nicht jedes Mal auf die anderen Umweltbedingungen umstellen zu müssen, hat man Moses für die kurzen Rapporte an sein Volk einen Helm mitgegeben. Dadurch konnte er mal eben schnell dem Volk berichten, wie weit die Verhandlungen mit „Gott“ gediehen waren und gleich wieder in die Raumschiffatmosphäre zurückkehren.
Auf jeden Fall sollten die Bauarbeiten an der Residenz der Schöpfer anlaufen. Moses rekrutiert nicht nur die benötigten Materialien, sondern auch die Handwerker (Exodus XXXV, 10). Praktisch das ganze Volk arbeitet schließlich mit Begeisterung am Bau der Schöpferresidenz, die in den Kapiteln XXXV bis XXXIX ausführlich beschrieben werden. Dann kommt der Tag, an dem die Schöpfer ihre neue Wohnung beziehen. Offenbar sind sie zufrieden. Sie parken ihre Landefähre direkt über der Stiftshütte und steigen hinunter, ohne sich den neugierigen Blicken des Volkes auszusetzen.
Der ganze erste Teil von Levitikus erklärt, wie die Auserwählten ihrem Gott die Opfergaben darzureichen haben. Manche Vorgaben könnten auch aus heutigen Gesetzen über die Reinhaltung von Lebensmitteln stammen. Auch in der sich anschließenden Priesterweihe finden sich teilweise hygienische Anweisungen. Etwas übertrieben reagiert „Gott“, als die Söhne von Aaron ihm ein Räucheropfer bringen wollen, mit dem er nicht gerechnet hat:

Da fuhr ein Feuer aus von dem Herrn und verzehrte sie, dass sie starben vor dem Herrn. (Levitikus X, 2)

„Gott“ hat wohl einen nervösen Finger am Abzugshahn seiner Strahlenwaffe.
Und wieder gibt es jede Menge Verhaltensmaßregeln, nicht nur für Opferrituale, sondern auch über das was „rein“ und was „unrein“ ist, also für die Hygiene. So erfahren die Auserwählten welche Tiere sie essen dürfen und welche nicht. Unter letzteren werden Kamel, Klippdachs, Hase und das Schwein genannt. Bei Meerestieren gibt es ein Verbot für wirbellose Weichtiere, bei Vögeln werden vorwiegend Greifvögel als „unrein“ genannt. Es folgen dann noch weitere Tierarten, die zu nennen aber zu weit führen dürfte.
Auch für Wöchnerinnen gibt „Gott“ genaue Hygienevorschriften, die oftmals – wie die Beschneidung – nicht so ganz einsichtig sind. Geopfert werden soll aber auch aus Anlass einer Geburt. Als nächstes wird das Thema ansteckende Krankheiten behandelt. Hier erlassen die Schöpfer genaue Quarantänevorschriften. Dann geht es noch um den Zugang zum Heiligtum, der ebenfalls genau geregelt wird, wohl damit niemand einfach so in die Intimsphäre der Schöpfer hineinplatzt. Interessant ist hierbei, dass Aaron die heiligen Kleider, die er extra für den Gang ins Heiligtum anzieht, dort auch wieder ausziehen und belassen soll. Dann soll er sich waschen und seine eigenen Kleider wieder anziehen. So ungefähr verhält sich heute ein Arzt nach seinem Dienst auf der Intensivstation oder ein Laborchemiker (Levitikus XVI, 23-24a). Auch geschlechtliche Verirrungen werden untersagt. Kapitel XV widmet sich der Hygiene des Mannes. Es folgen einige allgemeine Lebensregeln in Kapitel XIX, Strafbestimmungen für schwere Vergehen in Kapitel XX und Vorschriften für die Priester in XXI. Der Rest des Buches besteht ebenfalls fast ausschließlich aus Gesetzen und Verhaltensregeln, wobei besonderen Wert auf die Verehrung „Gottes“ gelegt wird. Scheinbar fürchten die Schöpfer, dass ihre Geschöpfe sich von ihnen abwenden könnten. Ganz unbegründet ist die Furcht wohl nicht, wenn man an das goldene Kalb denkt und wie man später noch sehen wird.

Leben in der Wüste

Das vierte Buch Mose (Numeri) beginn mit einem Gespräch Moses’ mit „Gott“ in der Stiftshütte in der Wüste Sinai. Es muss einige Zeit vergangen sein, denn gemäß der Zeitangabe in Numeri I,1 ist es mehr als zwei Jahre her, seit man Ägypten verlassen hat. „Gott“ verlangt, dass Moses Soldaten rekrutiert und eine Armee aufstellt. Die Zahl der wehrfähigen Männer wird schließlich mit 603550 aus zwölf Stämmen Israels angegeben. Der dreizehnte Stamm, die Leviten, werden zum Dienst in der „Wohnung des Gesetzes“, also für Dienste bei den Schöpfern, eingeteilt. Fremde werden übrigens nicht geduldet und sollen getötet werden. Weiterhin wird die Marschordnung festgelegt und der Dienst der Leviten in der Stiftshütte erklärt. Zu ihren Aufgaben gehört auch der Auf- und Abbau der Stiftshütte wenn das Volk wandert. Die Beschreibung ist sehr ausführlich und umfasst die Kapitel zwei bis sechs. Auch hier sind manche Vorschriften nicht so recht einsichtig, wie z.B. das Verbot Wein zu trinken oder sich die Haare zu schneiden in der Zeit, in der man sich den „Herrn“ geweiht hat. Vielleicht befürchten die Schöpfer immer noch sich mit irgendeiner Krankheit anzustecken. Auf jeden Fall werden im Falle einer Verunreinigung Opfergaben an die Schöpfer erwartet. Der Beschreibung der Opfergaben zur Einweihung der Stiftshütte ist das gesamte siebte Kapitel gewidmet. Auch wird eine Art Dienstplan für die Leviten in der Stiftshütte erstellt. Offenbar brauchten die Schöpfer jede Menge Hauspersonal. Und alle mussten sich erst waschen, bevor sie das Allerheiligste betreten durften.
Im neunten Kapitel des vierten Buches Mose ergehen Vorschriften über das Passahfest. Interessant ist hier, dass „Gott“ sich auf bereits bestehende Regeln zum Passahfest bezieht:

Lasst die Kinder Israel Passa halten zur festgesetzten Zeit; am vierzehnten Tage dieses Monats gegen Abend zur festgesetzten Zeit sollt ihr es halten nach all seinen Satzungen und Ordnungen. (Numeri IX, 2-3)

Offenbar ist das Passahfest keine Erfindung der Schöpfer. Da es wohl schon früher gefeiert wurde, bauen sie es lediglich in ihren Plan ein.
Wenn das Volk weiterziehen soll, geben die Schöpfer das Zeichen zum Aufbruch, indem sie in ihr Raumschiff steigen und starten (Num. IX, 15-23). Ansonsten parken sie ihr Schiff direkt über der Stiftshütte und lassen die Triebwerke laufen („stand sie über der Wohnung wie ein feuriger Schein“, Num. IX, 15b). Damit versorgten sie ihre Stiftshütte wohl mit Energie.
Weitere Anweisungen werden mittels Trompetensignalen gegeben. Dafür soll Moses extra zwei Trompeten aus Silber anfertigen (Num. X). Ähnliche Methoden kennt man aus den Armeen aus dem neunzehnten Jahrhundert. Bis dahin war es üblich die Soldaten mittels Trompetensignalen zu dirigieren. Bei Jagdgesellschaften ist das heute noch so. Es muss allerdings recht autoritär zugegangen sein, denn in Kapitel elf wird berichtet, wie „Gott“ einen Aufstand des Volkes brutal niederschlägt. Als das Volk sich bei „Gott“ über seine Lebensbedingungen beschweren will, wird es mit einer Strahlenwaffe beschossen:

Und als es der Herr hörte, entbrannte sein Zorn, und das Feuer des Herrn loderte auf unter ihnen und fraß am Rande des Lagers (Numeri XI, 1b)

Es war wohl nur ein Warnschuss. Ein Grund für die schlechte Stimmung war die einseitige Ernährung nur mit Manna („..denn unsere Augen sehen nichts als Manna“, Num. XI, 6b), obwohl die Köche sich alle Mühe gaben den Geschmack zu variieren. Die Beschwerde hat aber Erfolg, denn „Gott“ verspricht einen Monat lang Fleisch zu besorgen (Num. XI, 18-20). Außerdem soll neben Moses eine Art Beirat aus siebzig Männern eingesetzt werden. Während Moses die Männer sammelt, halten die Schöpfer eine Lagebesprechung in ihrem Raumschiff in der Erdumlaufbahn. Als Moses und die Männer an der Stiftshütte warten, fliegen sie mit dem Raumpendler wieder runter und verhandeln mit ihnen:

Da kam der Herr hernieder in der Wolke und redete mit ihm und nahm von dem Geist, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebzig Ältesten. Und als der Geist auf ihnen ruhte, gerieten sie in Verzückung wie Propheten und hörten nicht auf. (Numeri XI, 25)

Das hört sich sehr nach einer Massenhypnose an, die noch dazu auf große Entfernungen wirkt, denn zwei Männer, Eldad und Medad, waren dem Treffen ferngeblieben. Dennoch kam der Geist auch über sie, wie es in Vers 26 heißt. Trotz dieser Manipulation hält „Gott“ sein Versprechen und besorgt Wachteln, die in großer Menge vom Meer her kommend auf das Lager fallen. Das Volk stürzt sich darauf. „Gott“ wird dadurch offenbar verärgert, denn er sendet dem Volk eine Plage (Num. XI, 33). Damit ist die Lage aber nicht unter Kontrolle, denn nun wird auch Aaron aufmüpfig. Angestachelt von seiner Frau Mirjam wendet sich Aaron gegen seinen Bruder Moses. Der „Herr“ hört es - er scheint sein Volk recht gut zu überwachen - und befiehlt beide in die Stiftshütte. Und wieder einmal senkt sich die altbekannte Wolke hernieder. In der Folge leidet Mirjam unter Ausschlag, der auftritt, nachdem die Wolke wieder hinaufgestiegen ist. „Gott“ befiehlt, dass Mirjam sieben Tage außerhalb des Lagers zubringen muss. In dieser Zeit stirbt sie.

Das gelobte Land

Inzwischen nähert man sich dem gelobten Land. Moses schickt auf Geheiß „Gottes“ Spione aus, die das Land Kanaan erkunden sollen. Vierzig Tage dauert die Erkundung, aber sie fällt positiv aus: Die Spione stellen fest, dass dort Milch und Honig fließen. Leider sind die Bewohner nicht gewillt ihren Wohlstand zu teilen. Und wieder bricht eine Meuterei aus. Als Moses und Aaron kurz davor sind gelyncht zu werden, greift „Gott“ ein und landet mit seinem Zubringerschiff über der Stiftshütte. Zunächst droht er damit das Volk einfach auszurotten, aber Moses weist geschickt darauf hin, dass damit die Allmacht eines Gottes infrage gestellt wäre, der versprochen hat sein Volk ins gelobte Land zu führen:

Der Herr vermochte es nicht, dies Volk in das Land zu bringen, das er ihnen zu geben geschworen hatte; darum hat er sie hingeschlachtet in der Wüste (Numeri XIV, 16)

Es scheint, dass Moses inzwischen gemerkt hat, dass die Schöpfer auch nur Menschen sind, aber er will die Legende nicht zerstören. Das wäre dann nämlich auch sein Ende. Möglich wäre auch, dass er selbst einer aus der Gruppe der Schöpfer war und nur vorgab einer aus dem Volke zu sein. Die Schöpfer lassen sich auf den Vorschlag ein, denn sie wissen, dass Moses Recht hat: Wird die Allmacht der Schöpfer erst mal bezweifelt, dann verlieren auch die anderen Völker den Respekt vor den „Göttern“ aus dem Himmel. Dennoch werden die Aufständischen bestraft: Sie dürfen nicht mit ins gelobte Land und müssen in der Ebene bleiben oder zurück in die Wüste für die nächsten vierzig Jahre. Einige werden auch sofort durch eine „Plage“ hingerichtet. Ein paar Voreilige, die es nicht erwarten können, werden an der Grenze von den Bewohnern niedergemacht, ohne dass „Gott“ eingreift. Bevor es losgeht, erhalten die Auserwählten ersteinmal neue Gesetze für Opfergaben. Und wer gegen bestehendes Gottesrecht verstößt, wird bestraft, wie der Mann, der am Sabbat Holz sammelte und dafür gesteinigt wurde (Num. XV, 32-36). Zur Erinnerung an den Marsch durch die Wüste gibt es Kleidervorschriften.
Trotz aller Maßnahmen flammen immer wieder Unruhen auf. Mehr als einmal müssen Moses und Aaron „Gott“ zurückhalten, damit dieser nicht wieder zu seiner Strahlenkanone greift. Dennoch können sie nicht verhindern, dass einige Familien und 250 Männer von den Schöpfern direkt getötet werden. Weitere 14700 sterben an einer Plage, die ihnen von den Schöpfern übertragen wurde. Anschließend sind wieder Opfergaben fällig.
In Kadesch, in der Wüste Zin, gibt es kein Wasser. Moses und Aaron sind ratlos, gehen zur Stiftshütte und wenden sich an „Gott“. Wieder kommt der Wasserdetektor zum Einsatz, denn „Gott“ gibt ihnen einen Stab und befiehlt aus einem Felsen Wasser hervorzubringen. Trotzdem bestraft er Moses und Aaron für ihren Hader und bestimmt, dass diese das gelobte Land nicht erreichen werden. „Gott“ scheint langsam nervös zu werden und lässt seine Unruhe an seinen besten Leuten aus. So handeln sonst nur stalinistische Diktatoren.
Aber das nächste Problem lässt nicht lange auf sich warten: Der König von Edom verweigert den Israeliten den Durchzug durch sein Land. Denen bleibt nichts anderes übrig als einen anderen Weg zu nehmen. Am Berg Hor wird Aaron für seinen Ungehorsam den Schöpfern gegenüber bestraft. Er muss auf den Berg steigen und dort seine Kleider an seinen Sohn und Nachfolger Eleasar übergeben. Moses und Eleasar kehren ohne ihn vom Berg zurück. Für sein Volk ist Aaron damit tot. Was auf dem Berg passiert, wird nicht gesagt, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass die Schöpfer Aaron mit ins All genommen haben.
Allmählich baut sich der militärische Konflikt der auserwählten Zuwanderer mit den Einheimischen auf. Die erste Schlacht gegen den König von Arad verlieren sie. Mit „Gottes“ Hilfe gelingt jedoch der militärische Sieg. Aber das nächste Problem lässt nicht auf sich warten. Auf dem Umweg um das Land der Edomiter geraten die Auserwählten in eine Schlangenkolonie. Viele von ihnen sterben an den Bissen. Die Schöpfer zeigen ihnen daraufhin, wie sie Schlangenbisse mit Injektionen behandeln:

Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie auf. Und wenn jemanden eine Schlange biß, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben. (Numeri XX, 9)

Was die Bibel damit sagen will, ist, dass Moses eine Spritze aufzog und diese in die Luft hielt, so wie Ärzte dies tun, um zu prüfen, ob noch Luft im Spritzenzylinder ist. Das wäre für den Patienten nämlich tödlich. Wenn also Moses die Spritze zur Prüfung in die Luft hält, ist dies das Zeichen, dass die Krankheit bald geheilt ist.
Noch eine ganze Weile ziehen die Auserwählten am Rande der Wüste entlang. Auch andere Herrscher verweigern den Durchzug durch ihr Gebiet. Als Folge kommt es zu einer Reihe von militärischen Auseinandersetzungen. Mit „Gottes“ Hilfe schlagen sie aber ihre Gegner und eignen sich deren Land an, denn der militärischen Übermacht einer Strahlenkanone haben die altorientalischen Völker nichts entgegenzusetzen. Aber selbst die militärischen Erfolge können die Auserwählten nicht überzeugen. Kaum in Schittim angekommen, feiern sie nicht nur rauschende Feste, sondern beten auch die Götter der einheimischen Moabiter an. Daraufhin beauftragt „Gott“ Moses mit einer Säuberungsaktion. Alle Abweichler sollen gnadenlos aufgehängt werden. Insgesamt kommen dabei 24000 Auserwählte um und wieder kann „Gott“ nur mit Mühe davon abgehalten werden das ganze Volk zu vertilgen. Nach dieser Aktion ergibt eine Zählung eine Zahl von 601730 Kindern Israels, plus etwa 23000 Leviten. Weder der Zorn „Gottes“ noch die Kampfhandlungen haben das Volk nennenswert dezimieren können.
Für Moses ist es an der Zeit einen Nachfolger zu bestimmen. Auf göttlichen Befehl hin wählt er Josua aus. Bevor dieser jedoch in Aktion treten kann, soll Moses noch die Midianiter vernichten (Num. XXXI). Gnadenlos werden auch Frauen und Kinder niedergemetzelt, Städte zerstört, Vieh und Güter geraubt. Als Moses sieht, dass die Frauen der Midianiter noch am Leben sind, befiehlt er umgehend deren Hinrichtung. Lediglich die Jungfrauen dürfen den Auserwählten dienen. Danach müssen sich alle die an der Mordorgie beteiligt waren sieben Tage lang „entsündigen“, also säubern. Gleiches gilt für die Kriegsbeute. Metalle werden sofort eingeschmolzen und neu verarbeitet, alles andere wird gründlich gewaschen. Und „Gott“ ordnet an, dass die Beute je zur Hälfte an die Totschläger und an die ganze Gemeinde verteilt wird. „Gott“ selbst verlangt einen Anteil von „eins von fünfhundert“ von den Kriegern und „eins von fünfzig“ von allen anderen. Die Kriegsbeute wird genau aufgelistet: 675000 Schafe, 72000 Rinder, 61000 Esel und 32000 Jungfrauen. Danach wird das Land verteilt. Als nächstes werden die Kanaaniter angegriffen. „Gott“ persönlich gibt den Befehl zu deren Ausrottung und zur ethnischen Säuberung des Landes. Dann soll deren Land verlost werden. „Gott“ gibt auch genaue Anweisungen über die neue Grenzziehung. Und willig folgen die Auserwählten seinem Befehl.
Auch das fünfte Buch Mose beschreibt zunächst die Verteilung des ethnisch gesäuberten Landes. Es werden auch wieder göttliche Gesetze verkündet, darunter solche für den Umgang mit Mördern. Obwohl es aber in den von „Gott“ gegebenen Gesetzen heißt, dass niemand umgebracht werden darf, bestimmt Moses, dass „Mörder im Affekt“ in drei Städten am anderen Jordanufer nicht juristisch verfolgt werden sollen. In Kapitel XIX wird das noch mal bekräftigt. Wohl um sicher zu gehen, werden die Zehn Gebote wiederholt, das Volk zur Liebe zu „Gott“ ermahnt und vor der Gemeinschaft mit Heiden gewarnt. Schließlich stirbt Moses und Josua kann seine Nachfolge antreten. Seine erste Bewährungsprobe erhält er bei der Eroberung Jerichos.

Die Trompeten von Jericho

Vor den Toren Jerichos trifft Josua einen seltsamen Mann mit einem Schwert in der Hand. Bei diesem handelt es sich um einen göttlichen Militärberater, wie er sagt:

[..] ich bin der Fürst über das Heer des Herrn und bin jetzt gekommen. (Jos. V, 14)

Gemeinsam macht man sich daran Jericho zu erobern. Sieben Tage dauert die Beschallung mit den Posaunen, dann fällt die Mauer. Wahrscheinlich handelt es sich bei den Posaunen um eine Art Ultraschallsender, der durch Schwingungen Bauwerke einstürzen lassen kann. Auf ähnliche Weise kann eine Opernsängerin mit einer sehr hohen Stimme ein Kristallglas zum Zerspringen bringen. Und auch diesmal beansprucht „Gott“ wieder einen Teil der Beute, vor allem Gold, Silber, Kupfer und Eisen (Josua VI).
Im siebten Kapitel des Buches Josua wird eine militärische Niederlage der Auserwählten beschrieben. Zwar sind die Verluste eher gering, aber es reicht für einen Stimmungsumschwung im Volke. In seiner Not wendet sich Josua an „Gott“:

Josua aber zerriß seine Kleider und fiel auf sein Angesicht zur Erde vor der Lade des Herrn bis zum Abend samt den Ältesten Israels [..] (Jos. VII, 6)

Dann spricht Josua zu „Gott“. Und „Gott“ antwortet umgehend. Zunächst beschwert er sich, dass einige der Auserwählten sich an seinem Anteil der Kriegsbeute aus Jericho zu schaffen gemacht haben (Vers 11). Dann gibt er Anweisungen wie das Entwendete wieder zurückzubringen ist. Interessant ist hierbei nicht so sehr was „Gott“ sagt, sondern dass er es sagt, während Josua vor der Bundeslade kniet. Es muss sich wohl um ein Funkgerät handeln, welches automatisch Kontakt zu den Schöpfern herstellen konnte. Eine vorprogrammierte Frequenz einzubauen ist kein Problem, und eine Sprachauswahl besitzt heute fast jedes bessere Mobiltelefon. Mit den göttlichen Instruktionen versehen legt Josua den Bewohnern der Stadt Ai einen Hinterhalt, in den diese auch prompt hineinlaufen. Bis zum Abend ist die Stadt erobert und niedergebrannt. Insgesamt zwölftausend Menschen fanden an diesem Tag den Tod. Die Beute durften die Auserwählten diesmal unter sich alleine aufteilen. Inzwischen hat es sich bei den Nachbarvölkern herumgesprochen, dass die Auserwählten über besonderen, göttlichen Beistand verfügen. Einige von ihnen ziehen es daher vor auf eine militärische Konfrontation zu verzichten und unterwerfen sich freiwillig. Zum Dank macht Josua sie zu Sklaven. Andere Völker aber wollen nicht klein bei geben. Es kommt zu einer weiteren Schlacht mit einer Koalition aus diversen lokalen Herrschern (Jos. X) bei Gibeon, in der die Schöpfer persönlich mit ihrer Luftüberlegenheit die Entscheidung herbeiführen:

Und als sie vor Israel flohen den Weg hinab nach Beth-Horon, ließ der Herr große Steine vom Himmel auf sie fallen bis Aseka, dass sie starben. Und von ihnen starben viel mehr durch die Hagelsteine, als die Kinder Israels mit dem Schwert töteten. (Josua X, 11)

Schon damals waren Luftangriffe überaus wirkungsvoll und die Luftüberlegenheit kriegsentscheidend. Lange kann es außerdem nicht gedauert haben, denn für die Beteiligten scheint die Zeit still zu stehen:

Da stand die Sonne still und der Mond blieb stehen [..] (Josua X, 13)

Es folgt ein Blitzkrieg nach dem anderen, in denen die Auserwählten mit göttlicher Militärhilfe ein beachtliches Gebiet erobern. Wer sich nicht ergibt, wird umgebracht. Wer sich ergibt, auch. Bald schon ist das versprochene Land in der Hand der Auserwählten, das von Josua an die Beteiligten verteilt wird. Damit aber nicht genug. Auf göttlichen Befehl hin, verlost Josua schon mal Land, was Gott noch zu erobern verspricht. Interessant ist, dass auf göttlichen Befehl, wie schon bei Mose, auch unter Josua Freistädte eingerichtet werden, in welche Totschläger fliehen können, ohne zur Rechenschaft gezogen zu werden.
Nach dem Tod Josuas ist der Krieg aber noch lange nicht vorbei. Nachdem praktisch alle kleineren Völker ausgerottet sind, geht es auf „Gottes Weisung“ hin gegen die Kanaaniter. Auch hier sind die Auserwählten auf der sicheren Seite, denn dank der göttlichen Militärhilfe können sie gar nicht verlieren. Auffällig ist jedoch, dass sie gegen eiserne Wagen nichts ausrichten konnten:

[..] es konnte aber die Bewohner der Ebene nicht vertreiben, weil sie eiserne Wagen hatten (Richter I, 19b)

Hier hilft offenbar auch die Macht der Schöpfer nicht weiter. Ob es sich hierbei wohl um gepanzerte Flug- oder Fahrzeuge abtrünniger Schöpfer handelt, die dem Morden nicht mehr tatenlos zusehen wollten und sich auf die Gegenseite schlugen? Eine andere Möglichkeit wäre, dass die Vorgesetzten der Schöpfer auf deren Treiben aufmerksam wurden und selbiges gewaltsam unterbinden wollten. Womöglich handelt es sich bei den Schöpfern um Abtrünnige, die von ihrem Heimatplaneten verbannt wurden und mehr zufällig auf der Erde gelandet sind. Möglicherweise waren sie von ihrer Regierung gar nicht autorisiert auf der Erde Genexperimente durchzuführen und handelten illegal mit der Absicht ihre Geschöpfe zu versklaven. Wichtig anzumerken ist jedoch, dass mit dem Buch der Richter allmählich eine Art Gesinnungswandel bei den Schöpfern festzustellen ist. Es scheint fast so, als ob die bisherige Mannschaft durch eine andere abgelöst worden ist und nun auch eine andere Politik verfolgt wird. „Gott“ erscheint immer seltener und die Verwaltungsarbeit wird immer mehr von den Richtern übernommen.
Mit der Zeit erlahmt auch der militärische Eifer der Auserwählten und sie schließen Frieden mit den Einheimischen. Daraufhin schickt „Gott“ einen „Engel“, der die Auserwählten aufs neue einschwört (Richter II). Als das nicht wirklich gelingt, wechselt „Gott“ die Seiten:

[..] sondern sooft sie auszogen, war des Herrn Hand wider sie zum Unheil [..] (Richter II, 15)


Gideon, der neue Anführer

Dennoch haben die Auserwählten genug von der Schreckensherrschaft der Schöpfer und wenden sich immer mehr von „Gott“ ab. Sie vermischen sich mit den überlebenden Einheimischen und beten deren Götter an. Als Folge davon werden sie an den König von Mesopotamien ausgeliefert, dem sie acht Jahre dienten. Dann liefert „Gott“ sie an den König von Kanaan aus, dem sie zwanzig Jahre zu Diensten sind. Vielleicht ist das aber auch nur Teil einer Strategie, denn den Kindern Israels gelingt es beide Male ihre Gastgeber zu überwältigen. Aber sie gelangen vom Regen in die Traufe, denn nun folgt eine siebenjährige Gefangenschaft bei den Midianitern. Auf Bitten des auserwählten Volkes sendet „Gott“ schließlich einen Propheten, der sein Volk befreien soll. Ein göttlicher Gesandter bestimmt den einfachen Bauernsohn Gideon zum neuen Propheten. Um zu beweisen, dass er wirklich von „Gott“ gesandt ist, richtet der „Engel“ seine Strahlenwaffe auf ein paar Opfergaben und lässt diese in Feuer und Rauch aufgehen (Richter VI, 21). Gideon ist so beeindruckt, dass er sich umgehend zur Mitarbeit bereit erklärt. „Gott“ zeigt sich wieder mal als gewiefter Stratege und guter Propagandist. Damit niemand behauptet, dass die Auserwählten durch ihre personelle Übermacht gesiegt hätten anstatt durch „Gottes“ Hilfe, dezimiert „Gott“ Gideons Heer zunächst und schickt den größten Teil der Wehrfähigen nach Hause. Nach einem etwas seltsamen Auswahlverfahren bleiben nur noch dreihundert Mann übrig (Richter VII, 7). Mit diesen erobert Gideon auf Befehl „Gottes“ hin mitten in der Nacht das feindliche Lager in einem gewagten Handstreich. In den folgenden vierzig Jahren macht sich „Gott“ etwas rar und überlässt es Gideon die Auserwählten zu regieren. Offenbar sind die „vom Himmel gekommenen“ ihrer Schöpfung endgültig überdrüssig geworden.

Die Zeit der Richter

Die Kinder Israels nutzen die Gelegenheit die sich vor allem nach dem Tode Gideons ergibt und versuchen abermals sich dem Zugriff des Systems zu entziehen, indem sie sich anderen Göttern zuwenden. Baal-Berith heißt der Favorit der meisten und niemand verschwendet noch einen Gedanken an Gideon aus dem Hause Jerubbaal. Abimelech, auch aus dem Hause Jerubbaal, versucht nun die Macht an sich zu reißen und tötet den Rest seiner Familie. Nur wenigen gelingt die Flucht. Drei Jahre lang kann Abimelech sich an der Macht halten, dann bricht der Bürgerkrieg offen aus. Erst nach dem Tode Abimelechs kehrt wieder etwas Ruhe ein. Immerhin 44 Jahre dauert die Friedensperiode, dann gibt es wieder Konflikte, diesmal mit den Nachbarvölkern. „Gott“ lässt sich in dieser Zeit nicht blicken, aber ihm und seinem Geist wird nachgesagt die Zwistigkeiten mitverursacht zu haben. Schließlich bitten die Kinder Israels „Gott“ sie von ihren Feinden zu befreien, aber der Überlieferung nach lehnt er dies ab. Ob er selbst zu seinem Volk spricht oder die Interpretation seiner Zeichen den Priestern überlässt, wird aus dem X. und XI. Kapitel des Buches der Richter nicht ganz klar. Da sich „Gott“ aber weitgehend zurückgezogen hat und nicht mehr persönlich in Erscheinung tritt, kann man daraus schließen, dass sich inzwischen eine Art mystischer Glaube gebildet hat, der nicht mehr an sein physisches Erscheinen gebunden ist. Ähnliches kennt man von dem bekannten Cargo-Kult-Phänomen im Pazifik-Raum während des Zweiten Weltkrieges, bei dem sich die Begeisterung einheimischer Inselbewohner für amerikanische Fluggeräte und Konsumgüter zu einer Religion wandelte. Auch nach dem Abzug der Amerikaner wurde dieser Kult weiter gepflegt und die Zeichen am Himmel daraufhin interpretiert, ob die „Götter“ mit den fliegenden Häusern wiederkehren oder nicht. Auch versuchte man die „Götter“ mit Nachbauten ihrer Fluggeräte und Opfergaben anzulocken. Die Israeliten haben jedoch die Möglichkeit via Bundeslade mit „Gott“ zu kommunizieren, was sie gelegentlich wohl auch tun. Auch schreiben die Israeliten ihre späteren, militärischen Erfolge gegen die Ammoniter und andere Gegner der Hand Gottes zu, obwohl dieser im Gegensatz zu früher nicht persönlich in die Kämpfe eingreift.
Erst im XIII. Kapitel erscheint wieder ein Engel des Herrn und verhilft der unfruchtbaren Frau eines Mannes mit Namen Manoah zu einem Kind. Außerdem rät er ihr auf Alkohol und unreine Speisen zu verzichten; ein Ratschlag den Ärzte heute noch werdenden Müttern geben. Dieses Kind soll überdies ein Geweihter Gottes sein, der Israel aus der Hand der Philister retten soll, wohl ein Vorläufer von Jesus. Es folgt die etwas merkwürdige Anweisung, dass dem Kind nicht die Haare geschnitten werden dürfen. Bei seinem nächsten Erscheinen auf freiem Feld wiederholt der merkwürdige Fremde seine Mahnung. Manoah, beeindruckt von dem Fremden, lädt ihn zum Essen ein, aber dieser lehnt ab und schlägt vor, dass Manoah stattdessen Gott ein Brandopfer darbringen soll. Er legt einen jungen Ziegenbock auf einen Felsen und beobachtet mit seiner Frau, wie das Speiseopfer zusammen mit dem Fremden in einer Flamme gen Himmel fährt. Offenbar trug der „Engel“ eine Art Raketentriebwerk, mit dem er in die Höhe steigen konnte. Ähnliche Raketenrucksäcke sind heute aus diversen Spielfilmen bekannt. Wie genau der Engel des Herrn der Frau Manoahs zu ihrer Schwangerschaft verholfen hat, ist nicht überliefert. Es dürfte sich dabei wohl um eine Art von künstlicher Befruchtung gehandelt haben. Ihr Sohn Simson erweist sich in seiner Jugend als rechter Raufbold, der mit bloßen Händen einen Löwen erlegt und dreißig Männer erschlagen haben soll. Nachdem man ihm ein Mädchen verweigert, zündet er kurzerhand das Getreide ihrer Familie an und löst damit eine Familienfehde mit den Philistern aus, die tatsächlich langsam aber sicher zu einem Aufstand auswächst. Bei den Kampfhandlungen ist Gott zwar auf seiner Seite, tritt jedoch auch hier nicht persönlich in Erscheinung. Erst Delila gelingt es Simson zu Fall zu bringen, indem sie ihm die Haare abschneidet. Schließlich schafft es Simson aber in einem gewaltigen Showdown nach Hollywoodmanier den Fürstenpalast seiner Gegner zum Einsturz zu bringen. Unglücklicherweise kommt er selber dabei auch ums Leben.
Auch in den folgenden Jahren unter den Richtern gibt es immer wieder Gewalttaten wie Raub, Mord oder Vergewaltigungen, die regelmäßig in militärische Konflikte münden. „Gott“ macht sich jedoch rar und gibt bestenfalls Ratschläge zur Schlachtordnung, indem er durch die Bundeslade zu seinen Kindern Israels spricht (Richter XX, 27f.) – ein weiterer Hinweis darauf, dass es sich bei der Bundeslade wirklich um ein Kommunikationsgerät handelt. Immerhin verspricht „Gott“ nach langer Abstinenz wieder einmal persönlich in die Kämpfe einzugreifen. Wie das geschieht, ist nicht ersichtlich, jedoch ist im Text von einer Rauchsäule die Rede. Damit könnte auch die bekannte Wolkensäule gemeint sein, also ein Fluggerät der Schöpfer. Dennoch haben die Auserwählten hohe Verluste zu beklagen: Ein ganzer Stamm Israels ist durch die Kampfhandlungen beinahe ausgelöscht worden. Nur mittels Frauenraub gelingt es die Katastrophe zu verhindern. Damit endet dann die Regierungszeit der Richter.