Donnerstag, 15. März 2018

Leben in der Wüste

Das vierte Buch Mose (Numeri) beginn mit einem Gespräch Moses’ mit „Gott“ in der Stiftshütte in der Wüste Sinai. Es muss einige Zeit vergangen sein, denn gemäß der Zeitangabe in Numeri I,1 ist es mehr als zwei Jahre her, seit man Ägypten verlassen hat. „Gott“ verlangt, dass Moses Soldaten rekrutiert und eine Armee aufstellt. Die Zahl der wehrfähigen Männer wird schließlich mit 603550 aus zwölf Stämmen Israels angegeben. Der dreizehnte Stamm, die Leviten, werden zum Dienst in der „Wohnung des Gesetzes“, also für Dienste bei den Schöpfern, eingeteilt. Fremde werden übrigens nicht geduldet und sollen getötet werden. Weiterhin wird die Marschordnung festgelegt und der Dienst der Leviten in der Stiftshütte erklärt. Zu ihren Aufgaben gehört auch der Auf- und Abbau der Stiftshütte wenn das Volk wandert. Die Beschreibung ist sehr ausführlich und umfasst die Kapitel zwei bis sechs. Auch hier sind manche Vorschriften nicht so recht einsichtig, wie z.B. das Verbot Wein zu trinken oder sich die Haare zu schneiden in der Zeit, in der man sich den „Herrn“ geweiht hat. Vielleicht befürchten die Schöpfer immer noch sich mit irgendeiner Krankheit anzustecken. Auf jeden Fall werden im Falle einer Verunreinigung Opfergaben an die Schöpfer erwartet. Der Beschreibung der Opfergaben zur Einweihung der Stiftshütte ist das gesamte siebte Kapitel gewidmet. Auch wird eine Art Dienstplan für die Leviten in der Stiftshütte erstellt. Offenbar brauchten die Schöpfer jede Menge Hauspersonal. Und alle mussten sich erst waschen, bevor sie das Allerheiligste betreten durften.
Im neunten Kapitel des vierten Buches Mose ergehen Vorschriften über das Passahfest. Interessant ist hier, dass „Gott“ sich auf bereits bestehende Regeln zum Passahfest bezieht:

Lasst die Kinder Israel Passa halten zur festgesetzten Zeit; am vierzehnten Tage dieses Monats gegen Abend zur festgesetzten Zeit sollt ihr es halten nach all seinen Satzungen und Ordnungen. (Numeri IX, 2-3)

Offenbar ist das Passahfest keine Erfindung der Schöpfer. Da es wohl schon früher gefeiert wurde, bauen sie es lediglich in ihren Plan ein.
Wenn das Volk weiterziehen soll, geben die Schöpfer das Zeichen zum Aufbruch, indem sie in ihr Raumschiff steigen und starten (Num. IX, 15-23). Ansonsten parken sie ihr Schiff direkt über der Stiftshütte und lassen die Triebwerke laufen („stand sie über der Wohnung wie ein feuriger Schein“, Num. IX, 15b). Damit versorgten sie ihre Stiftshütte wohl mit Energie.
Weitere Anweisungen werden mittels Trompetensignalen gegeben. Dafür soll Moses extra zwei Trompeten aus Silber anfertigen (Num. X). Ähnliche Methoden kennt man aus den Armeen aus dem neunzehnten Jahrhundert. Bis dahin war es üblich die Soldaten mittels Trompetensignalen zu dirigieren. Bei Jagdgesellschaften ist das heute noch so. Es muss allerdings recht autoritär zugegangen sein, denn in Kapitel elf wird berichtet, wie „Gott“ einen Aufstand des Volkes brutal niederschlägt. Als das Volk sich bei „Gott“ über seine Lebensbedingungen beschweren will, wird es mit einer Strahlenwaffe beschossen:

Und als es der Herr hörte, entbrannte sein Zorn, und das Feuer des Herrn loderte auf unter ihnen und fraß am Rande des Lagers (Numeri XI, 1b)

Es war wohl nur ein Warnschuss. Ein Grund für die schlechte Stimmung war die einseitige Ernährung nur mit Manna („..denn unsere Augen sehen nichts als Manna“, Num. XI, 6b), obwohl die Köche sich alle Mühe gaben den Geschmack zu variieren. Die Beschwerde hat aber Erfolg, denn „Gott“ verspricht einen Monat lang Fleisch zu besorgen (Num. XI, 18-20). Außerdem soll neben Moses eine Art Beirat aus siebzig Männern eingesetzt werden. Während Moses die Männer sammelt, halten die Schöpfer eine Lagebesprechung in ihrem Raumschiff in der Erdumlaufbahn. Als Moses und die Männer an der Stiftshütte warten, fliegen sie mit dem Raumpendler wieder runter und verhandeln mit ihnen:

Da kam der Herr hernieder in der Wolke und redete mit ihm und nahm von dem Geist, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebzig Ältesten. Und als der Geist auf ihnen ruhte, gerieten sie in Verzückung wie Propheten und hörten nicht auf. (Numeri XI, 25)

Das hört sich sehr nach einer Massenhypnose an, die noch dazu auf große Entfernungen wirkt, denn zwei Männer, Eldad und Medad, waren dem Treffen ferngeblieben. Dennoch kam der Geist auch über sie, wie es in Vers 26 heißt. Trotz dieser Manipulation hält „Gott“ sein Versprechen und besorgt Wachteln, die in großer Menge vom Meer her kommend auf das Lager fallen. Das Volk stürzt sich darauf. „Gott“ wird dadurch offenbar verärgert, denn er sendet dem Volk eine Plage (Num. XI, 33). Damit ist die Lage aber nicht unter Kontrolle, denn nun wird auch Aaron aufmüpfig. Angestachelt von seiner Frau Mirjam wendet sich Aaron gegen seinen Bruder Moses. Der „Herr“ hört es - er scheint sein Volk recht gut zu überwachen - und befiehlt beide in die Stiftshütte. Und wieder einmal senkt sich die altbekannte Wolke hernieder. In der Folge leidet Mirjam unter Ausschlag, der auftritt, nachdem die Wolke wieder hinaufgestiegen ist. „Gott“ befiehlt, dass Mirjam sieben Tage außerhalb des Lagers zubringen muss. In dieser Zeit stirbt sie.

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