Donnerstag, 15. März 2018

Die Schöpfung und die Arche Noah

Es heißt gleich zu Beginn der Schöpfungsgeschichte:
 
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. (Genesis I, 1)
 
Im hebräischen Originaltext wird für „Gott“ das Wort „Elohim“ verwendet, was soviel bedeutet wie „die vom Himmel gekommenen“ und in der Mehrzahl steht. Es war also nicht nur einer vom Himmel gekommen, sondern gleich eine ganze Gruppe. Weiter heißt es:
 
...und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. (Genesis I, 2b)
 
Man hat also zunächst untersucht, ob der Planet für die Schöpfung geeignet ist. Nachdem die dichte Wolkendecke beseitigt und die Sonneneinstrahlung für gut befunden war („Und Gott sah, dass das Licht gut war“, Genesis I, 4) – man wollte sichergehen, dass die gefährliche Strahlung außen vor blieb - , wurde festes Land aus dem Ozean geschaffen:
 
Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Orte, dass man das Trockene sehe. (Genesis I, 9)

Dieses Land wurde mit Pflanzen begrünt:

Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringt, ein jedes nach seiner Art, und Bäume, die da Früchte tragen, in denen ihr Same ist, ein jeder nach seiner Art. (Genesis I, 11-12)

Astronomische Beobachtungen ermöglichten die Festlegung von Vegetationszyklen:

Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre. (Genesis I, 14)

Als nächstes stand die Schaffung von Tieren auf dem Programm. Heute weiß man, dass es möglich ist mittels Genmanipulation aus einer winzigen Zelle Leben zu erschaffen. Die irdische Menschheit ist gerade dabei diese Technologie zu entwickeln. Den Anfang damals machten die Meerestiere und die Vögel:

Und Gott sprach: Es wimmle das Wasser von lebendigem Getier, und Vögel sollen fliegen auf Erden unter der Feste des Himmels. (Genesis I, 20)

Dann kamen die Landtiere:

Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor lebendiges Getier, ein jedes nach seiner Art. (Genesis I, 24)

Das reichte aber noch nicht. Die Schöpfer wollten sich selbst in der neugeschaffenen Welt verewigen und Wesen schaffen, die ihnen ähnlich waren:

Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib. (Genesis I, 26-27)

Interessant ist, wie Luther in seiner Übersetzung Gott in der Mehrzahl reden lässt, obwohl sonst immer nur von Gott in der Einzahl die Rede ist. Man könnte es für einen Plural Majestatis halten, aber nur einen Vers später schuf Gott den Menschen nach seinem Bilde, und zwar als Mann UND Weib. Für Luther, der keine Vorstellung von Gentechnologie hatte, mag die Übersetzung dieser Stelle ein Problem gewesen sein, zumal er davon ausging, dass es nur einen Schöpfergott gegeben hat. Solche Ungereimtheiten zeigen jedoch, dass die Götter-Astronauten-Theorie von Erich von Däniken absolut nicht aus der Luft gegriffen ist. Was den Zeitraum der Schöpfung angeht, der im Deutschen meistens in Tagen angegeben wird, muss man berücksichtigen, dass das Wort »yôm« in der hebräischen Bibel im Kontext von Genesis ein Alter im Sinne von Zeitalter bedeutet. Schließlich muss auch ein mittels Gentechnologie erschaffener Organismus heranwachsen.
Der frühe Mensch dürfte kaum alleine lebensfähig gewesen sein, denn die Schöpfer bauten für ihn ein Reservat, welches sie Garten Eden nannten. Offenbar wollten sie seine Neugier und seine Fähigkeit selbstständig Entscheidungen zu treffen testen, als sie ihrer Schöpfung verboten Früchte von einem bestimmten Baum zu essen:

[..] aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; [..] (Genesis II, 17)

Vielleicht handelt es sich bei den „Früchten“ aber auch um eine Umschreibung für „Wissen“.
Der Mensch musste auf jeden Fall die Tiere kennen lernen und sich in der Natur behaupten können:

Und Gott der Herr machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte [..] (Genesis II, 19)

Im dritten Kapitel der Genesis ist von einer Schlange die Rede, die das Weib, auch Eva genannt, dazu verführt von der verbotenen Frucht zu essen. Es gibt jedoch Versionen der Genesis, in denen nicht eine Schlange, sondern Satan persönlich zum Verzehr der verbotenen Frucht animiert. Damit ergäbe sich eine völlig neue Perspektive, denn man könnte nun annehmen, dass Satan einer der Schöpfer gewesen ist und dass er den Menschen Dinge beigebracht hat, welche diese nicht lernen sollten. Zum Beispiel, dass ihre Schöpfer keine Götter waren. In Kapitel III, Vers 5 heißt es: „sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esset, werden eure Augen aufgetan, [..].“ Zunächst aber erkennen die beiden Gottesgeschöpfe, dass sie nackt sind und versuchen ihre Blöße zu bedecken. Vielleicht wurde ihnen auch nur klar, dass sie nicht mehr als Versuchsobjekte waren. Immerhin hat Gott ihnen adäquate Kleidungsstücke zur Verfügung gestellt und sie als seinesgleichen akzeptiert:

Und Gott der Herr machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fellen und zog die ihnen an. Und Gott der Herr sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nur nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich. (Genesis III, 21-22)

Wer sich mit der Zeitveränderung auf interstellaren Raumflügen beschäftigt, ahnt, dass mit dem Baum der Erkenntnis ein Weltraumgefährt gemeint ist, welches durch seine Geschwindigkeit den Alterungsprozess verlangsamt, so wie Albert Einstein es in seiner Relativitätstheorie formuliert hat. Je schneller sich ein Objekt demnach bewegt, umso langsamer vergeht für dieses Objekt die Zeit. Versuche mit einer Atomuhr, die in einem Düsenflugzeug rund um den Erdball transportiert wurde, haben gezeigt, dass gegenüber einer am Abflugort zurückgelassenen Uhr ein Zeitunterschied entstanden ist. Weiter soll auf dieses, als Zeitdilatation bekannte Phänomen hier nicht eingegangen werden.
Um jedoch zu verhindern, dass die Menschen sich das Wissen der Schöpfer aneignen, wurden sie aus dem Umfeld der Schöpfer vertrieben:

Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens. (Genesis III, 24)

Dennoch mussten die Erdlinge ihren Schöpfern Nahrungsmittel bringen:

Es begab sich aber nach etlicher Zeit, dass Kain dem Herrn Opfer brachte von den Früchten des Feldes. Und auch Abel brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. (Genesis IV, 3-4)
 
Offenbar bevorzugten die Schöpfer Fleisch statt Früchte, denn während Abel gnädig angesehen wurde, wie es bei Luther heißt, hat man Kain kaum beachtet. Als die Schöpfer ihm sein Missfallen ansehen, wird er sogar gemaßregelt. Um sich doch noch die Gunst der Schöpfer zu sichern, ermordet er seinen Bruder. Die Schöpfer scheinen dies zu ahnen, als sie Kain nach seinem Bruder fragen. Dennoch helfen sie ihm zu entkommen:

Und der Herr machte ein Zeichen an Kain, dass ihn niemand erschlüge, der ihn fände. So ging Kain hinweg von dem Angesicht des Herrn und wohnte im Lande Nod, jenseits von Eden gegen Osten. (Genesis IV, 15b-16)

Die Zeitangaben in Kapitel V könnten mit der Zeitdilatation bei interstellaren Raumflügen zusammenhängen, denn es heißt in der Genesis V, Vers 24:

Und weil er [Henoch] mit Gott wandelte, nahm ihn Gott hinweg, und er ward nicht mehr gesehen.

Währenddessen vergnügten sich die Schöpfer mit ihren Erzeugnissen auf der Erde:

Da sahen die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen waren, und nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten. [..] Zu der Zeit und auch später noch, als die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden daraus die Riesen auf Erden. (Genesis VI, 2+4)

„Gott“ sah das jedoch nicht so gerne und wollte die Menschen vernichten, zumal diese wohl allmählich den Respekt vor den Schöpfern verloren, woran diese nicht ganz unschuldig waren. Einige der Schöpfer haben jedoch heimlich eine Gendatenbank angelegt und verlangten von Noah, dass dieser Genproben sammeln möge. Dann wurde die Arche „über die Erde getragen“ (siehe Gen. VII, 17b), d.h. in einer erdnahen Umlaufbahn geparkt. Als sich die Lage auf der Erde beruhigt hatte, ließ Noah ein paar Vögel ausfliegen, die testen sollten, ob die Erdatmosphäre wieder für Lebewesen geeignet ist. Als Dank für die wundersame Rettung mussten Noah und die Seinen den Schöpfern Opfer bringen. Die Tiere durften aber nicht verseucht sein:

Noah aber baute dem Herrn einen Altar und nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar. (Genesis VIII, 20)

Das versöhnt die Schöpfer mit den Menschen und sie versprechen, nie wieder zu versuchen das Leben auf der Erde zu zerstören.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen